Es war wohl nur eine Frage der Zeit, auch mal den Klabautermann als (Film-) Killer auf irgendwelche Hinterwälder loszulassen. Anders als ein unbändiger Hass auf das in seiner Gesamtheit doch sehr großartige Grindhouse-Kino ist dieser haarsträubende Schmarren jedoch nicht zu erklären.
Die Story liest sich wie eine miese Parodie auf Werke wie "Johnny Firecloud" und Konsorten: Junge Frau macht Spritztour in die Wildnis, gerät miesen Rassisten ins Netz, wird getötet, erweckt Indianer-Geist zum Leben... und kehrt als verschrumpelter Rachezombie zurück.
Da ist es nicht nur schade, dass der Pro-Indianer-Speech komplett auf der Strecke bleibt, auch die Frage, wie ein Menschen diesen Bockmist überhaupt ernst nehmen kann, stellt sich nicht nur einmal beim Betrachten dieses ärgerlichen Blödsinns. Die beste Szene ist, wenn das Rachebiest einen der Schurken mit seinem eigenen Dickdarm erwürgt. Bis dahin vergeht nichts als ein höchst eindimensionales Abgevespere sämtlicher Bösewichter nach dem bewährten Kill Bill-Prinzip.
Dass der Film stets eine kuriose Gradwanderung zwischen Parodie und offenbarer Aversion gegen das Grindhouse-Kino hinlegt, hatte ich ja bereits schon geschrieben. Hier sollen die schönen alten Kultstreifen wohl ganz offen durch den Kakao gezogen werden, was jedoch auf seine sehr unbekömmliche Weise passiert. So wirkt "Savaged" wie ein teurer, halbwegs ernstgemeinter Troma, bei dem alle weiteren Anti-Rassismus-Anleihen oder das eingebrachte Inklusions-Thema nur wie Staffage daherkommen.
Fazit: Rache-Engel im Wilden Westen, mit Pfeilen, Speer und Tomahawk. Leider völlig vermasseltes Rape´n Revenge-Filmchen, das mal mit dem geilen "The Crow" verglichen wurde, was allerdings kompletter Bullshit ist. Schrott der höchst ärgerlichen Sorte, der beim Anschauen gewisse Schamgefühle erregt.