Die beiden Fischer Cavalo Cansado (Tiago Ferri) und Peroa (Markus Konká) machen während ihrer Bootstour einen spektakulären Fang. Ein mutierter Monsterfisch, der Peroa in den Arm beißt. Während sie die bösartige Kreatur mit letzter Kraft wieder von Bord werfen können, nehmen sie ihre andere mickrige Beute an Fischen mit, die sie in ihrer brasilianischen Kleinstadt an den Fischhändler verkaufen. Während Peroa zu seiner schönen Indiara (Kika de Oliveira) geht und seine Wunde versorgen lässt, weiß er noch nicht, dass er sich mit dieser Wunde mit einem tödlichen Virus infiziert hat. Auch der Fischfang, der an das am Wochenende erstmals öffnende Bordell verkauft wird, ist mit dem Virus infiziert. Jeder, der von diesem Fisch kostet, verwandelt sich in eine blutrünstige Kreatur und hat sehr viel Appetit auf Menschenfleisch...
Oh man. Haben die Brasilianer schon damals gespürt, dass wir sie bei der WM demütigend aus dem Halbfinale foppen? Anders kann ich mir diesen 2013 abgedrehten C-Schrott nicht erklären, der erst jetzt bei uns als DTV-Veröffentlichung erscheint.
Es beginnt ja noch alles halbwegs vielversprechend: Handgemachte Effekte und auch die beiden Skipper gehen in Ordnung. Aber sämtliche Handlung und Charaktere, die nach dem Intro folgen, kann man in die Mülltonne klopfen. Während Albino (Walderrama Dos Santos) und auch Peroas Frau Indiara nicht klischeebeladener hätten gezeichnet werden können, kommen sonst nur unsympathische Spacken in dem ganzen Film vor. Handlung? Keine. In den ersten sechzig Minuten dürfen wir uns mit dem Alltag einer armen, brasilianischen Familie zuschauen (Kochen, Leben, Arbeiten etc.), Albino, der geistig behindert wirkt und scheinbar Sympathien auf sich ziehen soll arbeitet in einer aus Pappmaschee zusammengebauten Kneipe/Metzgerei, bei dem sein Boss mit ´nem Alten einen Korn nach dem anderen weghaut. Und dann gibt es da noch den Haupthandlungsstrang um den Puff, wie die Vorbereitungen stattfinden.
Lediglich der infizierte Daddy sprüht für gefühlte Sekunden so etwas wie Spannung und Atmosphäre aus, da sein Stadium zum Zombie langsam vonstatten geht und er auch nicht halt macht, seinen eigenen Sohn wegzukauen. Ach ja, Indiara geht mit ihrer Freundin in den "Club" arbeiten, aber lediglich in die Küche, da sie zu hübsch sind, für ihren Körper anzubieten. Die Prostituierten sind hässliche Pottsäue durch die Bank durch und auch sonstige (männliche) Charaktere sind overacted aber keinesfalls cool gezeichnet. Erinnert mich alles irgendwie an "Inbred" nur eben noch viel schlechter.
Die ersten sechzig Minuten sind wie ein Besuch beim Zahnarzt und es ist eine Mordsgeduldprobe, nicht die Blu Ray aus dem Fenster zu werfen. Das Semi-Finale im Bordell stellt dann so etwas wie ein fünftklassiges "From Dusk Till Dawn"-Finale vor, bei dem ich nur einmal wegen einer überaus geilen Wumme für fünf Minuten meinen Spaß hatte.
Jo, und zum eigentlichen Finale verliere ich keine Worte mehr. Schaut es euch selbst an, wenn ihr es euch zutraut.
Regisseur (haha) Rodrigo Aragão hat hier echt einen der abgrundtief schlechtesten Zombie-Filme der letzten Jahre abgeliefert. Man kann ihm nur zu Gute halten, dass er mit seinem Mini-Budget, so weit es geht, versucht hat, auf handgemachte Effekte zu setzen und mit der Wumme genau einen genialen Einfall hatte.
Ansonsten würde ich ja sagen, zieht euch vorher einen Kasten Bier hinein und genießt den Trash. Da ich dieses Experiment aber selbst bei drei Promille durchgemacht habe, kann man sich den Film wohl auch auf jeden anderen illegal erhältlichen Substanzen ersparen.
1,5/10