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Einstand für Timothy Dalton als Agent, der zwar nur mit zwei Auftritten glänzen kann, doch lag das in meinen Augen weniger am Darsteller. Denn der schlägt sich wacker und hebt sich mit seiner ernsteren, nur ab und an einen trockenen Spruch loslassenden Art deutlich von Moore ab. Der Ton tendiert wieder Richtung Ernsthaftigkeit und das steht dem Film auch gut zu Gesicht.
Als Bond-Girl Kara versucht sich Maryam d'Abo, die jedoch das Charisma eines halben Eimers lauwarmen Wassers besitzt und zum langweiligsten gehört, was die Reihe zu bieten hat. Auf Seiten der Bösewichter hätten wir Waffennarr Schrägstrich -Händler Brad Whitaker (Jon Don Baker) nebst Handlanger Necros (Andreas Wisniewski) und General Koskov (Jeroen Krabbé); zu allen kann man nur sagen, dass sie nicht in die Schurkenoberliga gehören. Ihre Motive geben sich zwar zeitgenössisch, doch geht das Ganze recht überraschungsarm und geradlinig vonstatten. M, Q und eine neue Miss Moneypenny (Caroline Bliss) haben die obligatorischen Kurzauftritte – ein Hut fliegt aber diesmal nicht auf den Kleiderständer.

Andere Trademarks leben jedoch auch weiterhin fort, insgesamt geht man aber in eine andere Richtung. Teils mit altem Personal, übernahm John Glen zum vierten Mal in Folge die Regie. Wie erwähnt ist jedoch die Geschichte selbst nicht gerade die aufregendste, wenn auch solide. Immerhin hat man, trotz wiedermaligem Rückgriff auf die Russen, von den gängigen Klischees abgesehen. Dem entgegen stehen jedoch die verwendeten Gadgets; der eingesetzte Aston Martin ist mit allerlei Krawallwerkzeug ausgestattet und selbst der dazugehörige Schlüsselbund taugt zur Gegnerbekämpfung. Ganz so ausgelassen wie in einigen Vorgängern geht es jedoch nicht zur Sache.
Den Titelsong, interpretiert von der norwegischen Gruppe a-ha, hatte ich nach 10 Minuten wieder vergessen, der Soundtrack von Veteran John Barry ist ohne Ausreißer nach oben oder unten. Die heutige Slowakei, Österreich und Afghanistan sind diesmal die Schausplätze, wirken insgesamt aber auch etwas farbarm. Der Showdown bietet Krawall, aber so richtig krachen will es in mir dann doch nicht. Dazu ist die gesamte Chose dann doch nicht ausgereift genug.

Schlecht ist „Der Hauch des Todes“ nicht, aber eben „nur“ solide. Dalton macht seine Sache gut, Maryam d'Abo nicht, der Rest bleibt nicht lange im Gedächtnis. Das Ganze war also noch ausbaufähig und der Nachfolger sollte dann auch liefern. Bleibt ein Agentenabenteuer, welches seine Qualitäten hat und unterhalten kann, aber zu keiner Zeit einen Klassikerstatus für sich beansprucht.

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