„James Bond 007 – Der Hauch des Todes“ ist ein gelungenes Bond-Abenteuer mit Timothy Dalton in der Titelrolle.
Auch dieser Film zeigt mal wieder einen der berühmten Opener. Dieses Mal soll James Bond (Timothy Dalton) mit anderen Mitgliedern der 00-Einheit eine Übung absolvieren. Doch ein Attentäter ermordet einen der Spione und wird von Bond nach einer Verfolgungsjagd in die ewigen Jagdgründe geschickt. Der Auftakt ist eine sehr schick gefilmte Actionsequenz mit einem gelungenen Stunt als Abschluss.
Bonds nächste Mission: Er soll dem russischen General Georgi Koskov (Jeroen Krabbe) helfen, nach Großbritannien zu fliehen. Eine KGB-Schützin verschont Bond allerdings, da sie hübsch ist und lässt sie am Leben, ehe er Koskov sicher zur Flucht verhilft. Ein sehr stilvolles, wenig actionreiches Agentenspiel, was auch die Linie des Films vorzeichnet: Weniger Action- und mehr Agentenfilm.
Doch Koskov stellt sich als Doppelagent heraus, der auch seine Befreiung aus britischer Hand arrangieren lässt und untertaucht. Bond will ihn finden und heftet sich an die Fersen der angeblichen KGB-Schützin, welche sich als Koskovs Freundin Kara Milovy (Maryam d'Abo) herausstellt. Zusammen mit ihr nimmt er die Spur des Doppelagenten auf...
„Der Hauch des Todes“ ist ein Bond der Art wie ich sie mag: Spannendes Agentenflair, gut gewählte Schauplätze und nicht allzu übertriebene Action. Dies alles bietet der Film auch, aber es reicht leider nur zu solidem Bondniveau aus. Dies liegt vor allem am letzten Drittel. Ehe der gelungene Showdown kommt, verflacht der Film, die Spannung sinkt und auch die Schauplätze sind deutlich schwächer gewählt.
Ansonsten handelt es sich bei „Der Hauch des Todes“ um einen meist sehr gelungenen Agentenkrimi mit ein paar netten, aber nicht immer überraschenden Plotwendungen. Dabei ist die Story nicht vorhersehbar, aber auch nicht überkompliziert. Die Spannung liegt auch auf einem ordentlichen Niveau und flacht leider erst in der oben genannten Phase vor dem Showdown ab. Auch das finale Wüstenszenario sagt mir nicht so zu, wie der größte Teil des Films, der auf europäischem Boden spielt.
Die Action bietet die typische Bondmischung aus Stunts, Schießereien und ein paar Explosionen, bei denen das ein oder andere zu Bruch geht; hier allerdings weitaus weniger übertrieben als z.B. in „Stirb an einem anderen Tag“ oder „Die Welt ist nicht genug“. Zwar ist Timothy Dalton hier ein wenig zu nett (was wahrscheinlich der Grund für die radikale Kehrtwendung in „Lizenz zum Töten“ war), aber doch ein sehr guter, in meinen Augen auch arg unterschätzter Bond. Alles in allem ist die Action sehr schick anzusehen und recht spektakulär, vor allem natürlich im ausgiebigen Showdown.
Timothy Dalton überzeugt als stilvoller Bond, auch wenn ihm die Ironie von Roger Moore und die kühle Ausstrahlung von Sean Connery fehlen. Maryam d'Abo ist ein recht ordentliches Bondgirl; darf sogar aktiv am Geschehen mitwirken (Jeep fahren, mal ein Flugzeug lenken etc.). Die Riege der Nebendarsteller spielt auch sehr gut, darunter auch prominente Gesichter wie Jeroen Krabbe, John Rhys-Davies, Joe Don Baker, „True Lies“-Schurke Art Malik und John Terry als Felix Leiter, dessen Figur im folgenden Bondabenteuer zu einem zentralen Charakter werden sollte.
Alles in allem ist „Der Hauch des Todes“ ein spannender, vielleicht stellenweise etwas zahmer Bondfilm mit den altbekannten Stärken. 7,5 Sterne meinerseits.