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Nach dem endgültigen Ausscheiden von Roger Moore entschieden sich die Bond-Produzenten 1987 für einen Nachfolger, der schon fast 20 Jahre vorher als Ersatz für Sean Connery im Gespräch gewesen, damals aber noch für zu jung gehalten worden war: den walisischen Schauspieler Timothy Dalton. Dalton gab der Figur des Doppel-Null-Agenten nicht nur durch seine äußere Erscheinung eine düsterere Note als dies bei seinen Vorgängern der Fall gewesen war und kam damit dem literarischen Vorbild von Ian Fleming wohl am nächsten.
Dass der neue 007 bei seinem ersten Auftritt dennoch nicht völlig zu überzeugen vermochte, lag weniger an seinen schauspielerischen Fähigkeiten als an den Schwächen des Drehbuchs. So gibt es keinen vernüftigen Grund dafür, warum der größenwahnsinnige Waffenhändler Brad Whitaker (Joe Don Baker) und sein Komplize, der schmierige Sowjetgeneral Koskov (Jeroen Krabbé), den ihnen auf die Schliche gekommenen KGB-Chef Pushkin (John Rhys-Davies) nicht einfach selbst umbringen, sondern ihn auf höchst umständliche Weise in einem von ihnen angezettelten Krieg zwischen den östlichen und westlichen Geheimdiensten loswerden wollen. Darüber hinaus erscheint es auch reichlich unglaubhaft, dass ausgerechnet die hochgerüstete Sowjetunion heimlich auf dem internationalen Waffenmarkt amerikanisches Kriegsmaterial einkaufen würde, um es dann in Afghanistan einzusetzen.
Von diesen Unstimmigkeiten einmal abgesehen, entwickelt sich jedoch ein gewohnt solides Bond-Abenteuern mit zahlreichen gelungenen Actionsequenzen, wie z.B. die Verfolgungsjagd auf dem Felsen von Gibraltar, die Flucht aus der Tschechoslowakei und die Schlacht um den sowjetischen Luftwaffenstützpunkt in Afghanistan. Eigenartigerweise findet einer der besten Zweikämpfe ohne Bonds Beteiligung statt, nämlich das Duell zwischen Koskovs Killermaschine Necros (mit Andreas Wisniewski wieder einmal ein Deutscher) und dem MI6-Agenten in der Küche des englischen Landguts. Leider ist Maryam D'Abo als Kara Milovy (eigentlich müsste es "Milova" heißen) keine gleichwertige Partnerin für Bond, sondern wirkt eher wie ein naives Blondchen, das auch prompt auf Koskovs plumpe Täuschungsversuche hereinfällt. Auch die klischeehafte Darstellung der Mudschaheddin ruft beim überwiegenden Teil der heutigen Zuschauer wahrscheinlich ein müdes Lächeln hervor.
Alles in allem ein typischer Bond-Film, in dem Timothy Dalton unter Beweis stellen konnte, dass er der neuen Rolle durchaus gewachsen war. Zur Bestform sollte er allerdings erst zwei Jahre später im Nachfolgestreifen "Licence to kill" auflaufen.

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