Enter Timothy Dalton.
Neue Besen kehren gut, aber man muß sich halt erst an sie gewöhnen. Moore war gesetzt und gediegen, Dalton war jünger und ernster als alle anderen Bonds zuvor. Leider ging ihm stets die beißende (und sexuell motivierte) Ironie ab, die Bond sonst so unnachahmlich charakterisiert haben. Auch Dalton hat seine Jokes, doch der gewisse Funke will nicht überspringen, Dalton spielt mehr Bond, als das er ihn verkörpert.
Trotzdem bietet er in seinem Debut eine qualitativ ansprechende Leistung, die in einem unspektakulär konstruierten Bond in einem routinierten Showdown münden. Action und Thrills gibt es ausreichend, nur fehlen die Charakterköpfe, die einen guten zum außergewöhnlichen Film krönen.
Trotzdem sind mit Joe Don Baker (der später als CIA-Agent in zwei weiteren Bond reüssieren sollte) und John Rhys-Davies zwei gern gesehene Gesichter dabei, wenn sich auch Maryam d'Abo erneut unter die bald vergessenen Bondbegleiterinnen einreiht.
Leider längst nicht so attraktiv ist der überaus aufwendige Showdown in der afghanischen Wüste, der zur reinen Materialschlacht ausartet, aber wenig wirklich gute Ideen mitbringt. Wieder einmal ist auch hier die erste Hälfte des Films besser als der Rest.
Unter dem Strich ist es ein recht gelungener Einstand für Dalton, der jedoch von vornherein mit Kritikern zu kämpfen hatte, weswegen man für den nächsten Film den Stil änderte. Dies hier ist der Letzte der alten Bonds - eine neue Art entstand.
(6,5/10)