Wie der Titel schon verrät, handelt es sich hier um die Verfilmung des klassischen Thomas Mann Stoffes. Grundsätzlich muß man bei solchen Filmen Abstriche in Kauf nehmen. Die literarische Vorlage ist (ähnlich wie bei Marcel Proust "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit") derart vielschichtig, komplex und episch, daß eine Umsetzung für die Leinwand eigentlich unmöglich ist. Den Kinofilm kann man in diesem Fall nicht als zu beurteilenden Maßstab nehmen, da die um einiges längere Fernsehfassung dem Roman gerechter wird und dramaturgisch ausgewogener wirkt. Darstellerisch glänzend besetzt und detailverliebt insziniert kann man die Verfilmung als gelungen und zufriedenstellend bezeichnen. Viele europäische Stars der 80er Jahre wie Hans Christian Blech, Charles Aznavour oder Rod Steiger tragen zur Qualität des Projektes bei. Der Regisseur Hans Werner Geißendörfer wird dem breiten Publikum eher als Lindenstraßenerfinder bekannt sein. Mit dem Jahre früher entstandenen "Zauberberg" beweist er, daß er durchaus in der Lage ist klassische Stoffe für die Leinwand aufzubereiten. Erwähnenswert wäre noch Michael Ballhaus hinter der Kamera, der mittlerweile in Hollywood zu den Top Ten gehört.