Review

Nachdem Connery nun endgültig genug hatte vom Bond-Spielen und Lazenby nach nur einem Film beim Publikum nicht gut ankam, verpflichteten die Produzenten Albert R. "Cubby" Broccoli und Harry Saltzmann den Mann, den sie eigentlich schon 4 Jahre zuvor haben wollten:
Moore, Sir Roger Moore.
Und was für ein Einstand!
Er fügte sich direkt perfekt ein in die Rolle des charismatischen Agenten und spielte ihn so stilvoll, charmant, humorvoll und very, very British, dass man das Gefühl hatte, sich sehr gut mit ihm und auch mit James Bond identifizieren zu können. Man sah ihm einfach gerne zu, wie er geschmackvoll und eifernd den mordenden Agenten verkörperte.
Mit diesen Bedingungen war auch die Story von "Leben und Sterben lassen" nahezu maßgeschneidert.
Es geht zwar nicht um die Weltherrschaft, aber um die Herrschaft über die Drogenszene, denn Inselgouverneur Dr. Kananga (auch sehr gut hier: Yaphet Kotto) versucht die alleinige Macht des Heroinmarkts zu erringen und baut dafür auf seiner Karibik-Insel riesige Mohnfelder an, geschützt durch den vor allem von den Einheimischen gefürchteten Voodoo-Kult.
Nun macht sich also 007 auf den Weg nach Amerika und schafft es mit großer Unterstützung von Felix Leiter in die Kreise des Doktors einzudringen. Die bezaubernde Solitaire (Jane Seymour als süßes junges Bondgirl) ist die Kartenleserin von Kananga, und mit ihrer Hilfe kann Bond dann den Komplott zersprengen.


Die Schauplätze des Films reichen hierbei von New York, über New Orleans bis in die Karibik.
Teils skurrile Szenen in New Orleans, auf der Karibik-Insel sowie in Harlem machen diesen Film zusätzlich geschmackvoll und verleihen ihm einen bleibenden Eindruck.
Ebenso passend wie erstaunlich ist es, dass sämtliche Bösewicht-Rollen mit schwarzen Schauspielern besetzt worden waren, was 1973 nach einer Schwarzen-Rvolution ein Novum aber auch ein Risiko war. Jedoch hätten weiße Darsteller in den Rollen nur hölzern gewirkt, sodass der Film im Endeffekt perfekt gecastet worden ist.
Dem letzten Feinschliff kriegt dieses Super-Stunt-Spektakel durch die hervorragende Filmmusik von Paul McCartney, die zu recht Oscar - prämiert war und auf jeden Fall einen Oscar verdient gehabt hätte.


Fazit:
Brillanter Einstieg von Roger Moore als 007, der den Bondfilmen eine leicht veränderte, aber durchaus positive Richtung gab.
In puncto Action, Charismatik und Filmmusik ist dieser Film weltklasse, jedoch gibt es in der Mitte ein kleines Spannungsloch, was aber durch die nachfolgende spektakuläre Weltrekord-Bootsjagd (Sprung über 35 m mit einem Motorboot) direkt wieder wettgemacht wird!!

Schade: In diesem Bondfilm taucht erstmals seit "Dr.NO" Q nicht auf!

9 von 10 Punkten

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