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Ruggero Deodato war einst ein Regie-Assistent des Neo-Realisten Roberto Rossellini. Laut eigenen Aussagen prägte ihn das sehr, so das seine eigenen Regiearbeiten fast nur ein realistischen Ansatz hatten.
Was lag da näher, das Deodato irgendwann im Genre des italienischen Polizeifilms, des Poliziesco, landen würde.
Leider war sein Film "Eiskalte Typen auf heissen Öfen" sein einziger Beitrag zum Genre, obwohl der Film sehr erfolgreich war.

Der Auftakt des Films ist furios und geht sofort in die Vollen.
Man wird Zeuge eines versuchten Handtaschenraubes, in der die beiden Räuber nicht nur das Opfer hinter sich herschleifen, sondern die arme Frau donnert auch noch mit dem Kopf gegen die Bordsteinkante. Nicht genug,wird sie dann mit brutalen Fusstritten ins Gesicht malträtiert.
Man gut, das die beiden Superbullen Marc Porel und Ray Lovelock in der Nähe sind und die Verfolgung übernehmen können. So entfaltet sich eine aufwendige Motorrad-Verfolgungsjagd,die in den engen Straßen Roms beginnt und im Verlaufe in die Vororte weiter geht.
Das Ganze wurde großteils ohne Drehgenehmigung im echten römischen Verkehr gedreht. Gerade hier zeigt sich das technische Können Deodatos, der in unzähligen Einstellungen die Szene gestaltet und so eine Rasanz und Dynamik erzielt, die beispielhaft in diesem Genre ist.
Das die beiden Räuber am Schluss der Szene von den beiden Bullen einfach hingerichtet werden, ist nur eine von vielen politisch unkorrekten Szenen des Films.
Neben Porel und Lovelock spielen der immer verlässliche Adolfo Celi, die damalige Deodato-Ehefrau Silvia Dionisio, auch der Pasolini-Veteran Franco Citti mit. Als Gegenspieler wurde Renato Salvatori besetzt, der in Viscontis "Rocco und seine Brüder" eine tragende Rolle hatte.

Das episodische Drehbuch des Genre-Veterans Fernando Di Leo hangelt sich von einem Action Set-Piece zum anderen. So müssen die beiden "Starsky und Hutch" Verschnitte eine brutale Geiselnahme beenden. Auch ein Bankraub wird verhindert, indem die Räuber schon vorher gerichtet werden.
Der Sex kommt auch nicht zu kurz. So wird in einer unfassbaren Sequenz eine besonders willige Verdächtige von beiden Superbullen kräftig durchgezogen.
Ernst kann man das alles nicht nehmen, sonst würde einem wahrscheinlich die Hutschnur platzen.
Auf der negativen Seite kann man den etwas lahmen Showdown verbuchen. Auch der Soundtrack von Ubaldo Continiello ist längst nicht so fetzig, wie die seines Kollegen Franco Micalizzi.

Fazit: Politisch unkorrekter und asozialer kann ein Film nicht sein.Für die Unterhaltung auf höchstem Niveau ist hauptsächlich die Inszenierung Deodatos verantwortlich, der hier zeigt, das er einer der handwerklich begabtesten Regisseure des Italo-Exploitationkinos war.

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