Review

Zurück auf die Erde - so hieß es nach Bonds in vielerlei Hinsicht abgehobenem Abenteuer im All. Weniger auf albern getrimmt und sich mehr an den geerdeten Teilen der Serie orientierend, wurde Moores fünfter Einsatz im Dienste ihrer Majestät in mancher Hinsicht ein Rückschritt. Allerdings einer, mit dem ich gut leben kann.
Einen Schein aus der Vergangenheit bekommt man in der Anfangssequenz zu sehen, wenn Bond am Grab seiner Ehefrau steht, um sich kurze Zeit später in einem letzten Kampf gegen seinen Erzfeind Blofeld wiederzufinden, den er selbstverständlich stilvoll beseitigt. Damit wäre erst einmal aufgeräumt. Die Geschichte um ein mit einem britischen Schiff versunkenen Lenkwaffencomputer ist klassischer Stoff, Korfu und die italienischen Dolomiten bieten abermals eine schöne Kulisse und ein irrer Megabösewicht wurde erfrischender Weise durch ein zunächst undurchsichtiges Spiel der beteiligten Seiten ersetzt, in dem nicht jeder gleich seine Karten auf den Tisch legt.

Die Actionszenen sind hier nicht mehr so zahlreich vorhanden, doch wie gewohnt professionell durchgezogen, wenn auch der Showdown verhältnismäßig bieder ausfällt. Vielleicht ein Zugeständnis an Moores inzwischen (für die Rolle) fortgeschrittenes Alter. Trotzdem: was man mit so einer Citroën-Ente alles anstellen kann, macht schon Laune. Wie erwähnt schlägt der Film insgesamt wieder einen ernsteren Ton an und zeigt Bond auch mal von seiner kälteren Seite; trotzdem gibt es noch den einen oder anderen Spruch kredenzt. Größter Brüller dürfte wohl die gelungene Szene mit Margaret Thatcher sein.

Der von Sheena Easton dahingehauchte Titelsong fällt eher fad aus und auch auf einen Auftritt von Bonds Chef M muss man verzichten, da sein Darsteller Bernard Lee kurz vor den Dreharbeiten verstarb. Ebenso hat Q hier nicht viel zu tun wenn es um die Ausrüstung des Agenten mit den gewohnten Gadgets geht. Carole Bouquet ist ein ansehnliches Bond-Girl, wenn sie nicht gerade bekifft in die Landschaft schaut, und firmiert letztlich eher unter der Marke 'austauschbar'.

Eine bodenständige, interessante und spannende Handlung und ein erdiger Anstrich ohne den zuletzt eingestreuten Klamauk machen "In tödlicher Mission" zu einem der besseren Bonds mit Moore. Nichts für Gigantomanen.

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