"Blutiger Valentinstag" sticht aus der Masse der 80er Jahre Slasher heraus: ist er zwar nicht unbedingt "intelligenter", kann aber den Zuschauer durch eine tolle Atmosphäre, harte und gutgemachte F/X sowie überdurchschnittliche (für das Genre) darstellerische Leistungen überzeugen.
Die Story dreht sich um ein kleines Nest, in dem die meisten Männer in einer Mine beschäftigt sind. An einem Valentinstag werden aus Versehen (hier war wieder das Bier mächtiger als der Verstand) ein paar "Kumpels" unten im Schacht vergessen, die einem Minenunglück zum Opfer fallen. Der einzige Überlebende, in der Suchzeit von sechs Wochen zum Kannibalen geworden, wird in die Klappse eingewiesen - mit seinen letzten Worten die Bewohner warnend, nie wieder Valentinstag zu feiern. 20 Jahre später; der erste Valentinstagsball seit dem Unglück; die Vorbereitungen zum Ball laufen auf Hochtouren - bis das erste menschliche Herz in einer Geschenkpackung auftaucht. Ein Scherz? Nein, das sicher nicht, wie die Polizei bald feststellt, häufen sich doch die Morde...
Ja "Blutiger Valentinstag" macht Spass. Vor allem das letzte Drittel, das in einer echten Mine gedreht wurde, kann sehr überzeugen. Sehr spannend, sehr atmosphärisch, sehr beklemmend verläuft hier die Hetzjagd.
Die unbekannten Darsteller machen generell ihre Sache gut, auch wenn hier ein wenig mit Klischees gespielt wird und manche Personen zwielichtiger erscheinen als sie es eigentlich sind. Aber das sind die "Regeln" des modernen Slasherfilmes.
So ist der Mörder auch hier gut verkleidet, kein Maskeneinheitsbrei, sondern mal eine richtig stylische Verkleidung - die Kluft eines Minenarbeiters samt Gasmaske und Pickel, mit dem vorzugsweise die Morde begangen werden.
Diese fallen teilweise ziemlich spektakulär aus, leider ist in der weltweit erhältlichen R - Rated Fassung davon nicht viel übrig geblieben. Der Regiesseur hatte zum Ziel einen möglichst blutbefrachteten Slasher zu drehen, was ihm durch die Schnittauflagen der MPAA vereitelt wurde. Denn kurz vor seiner Uraufführung am Valentinstag(!) wurde John Lennon erschossen, dessen Tod die Diskussion um Gewaltfilme neu entfachen ließ und die MPAA rigorose Schnitttauflagen erteilte. Teilweise kann man auf den Fotos erkennen, das bei den F/X ganze Arbeit geleistet wurde und somit bleibt nur ein "Gerippe" dessen übrig. Mit einer offiziellen Unrated - Fassung ist auch in ferner Zukunft leider nicht zu rechnen.
Das der Film dennoch funktioniert und Spass macht, muss man ihm sehr zugute halten. Was wäre z.B. ein "Freitag der 13te" ohne Blut? Bei "Blutiger Valentinstag" funktioniert es!