Der kanadische „Blutiger Valentinstag“ von George Mihalka aus dem Jahre 1981 orientiert sich bereits beim Titel stark an Slasher-Dutzendware á la „Freitag, der 13.“, nur verlegt er eben die Handlung auf den Valentinstag und vom Camp Crystal Lake in ein Minenarbeiterstädtchen. Der Killer steht hier, ähnlich wie beim ersten „Freitag“, nicht von vornherein fest, was zum fröhlichen „Whodunit?“ einlädt. Die Schauspieler neigen zwar zum albernen Overacting, der Film an sich überschreitet aber nie die Grenze zur Komödie und unterhält mit nun endlich in der Unrated-Fassung komplett vorliegenden, sadistischen, kreativ in Szene gesetzten Morden. Natürlich fielen die meisten Charaktere erwartungsgemäß arg klischeebehaftet und flach aus - trotzdem macht es Spaß, den sexistischen, testosterongeschädigten, aber herzlichen Minenarbeiterprolls zuzusehen. Durch den Subplot um die Schwierigkeiten eines ehemals abtrünnigen, nun in die Kleinstadt zurückgekehrten jungen Mannes gewinnt eine Handvoll Charaktere sogar an Tiefe und wird der Bogen - passend zum Thema - zu einer unglücklichen Romanze gespannt. Die Identifizierung des Täters mag für den Einen mehr, für den Anderen weniger überraschend kommen, bietet aber den von mir so geschätzten Schuss Wahnsinn und suggeriert eine Fortsetzung, die es aber nie gab.
Durchweg gelungene Abstrahierung des klassischen Slasher-Stoffs in nettem, suburbanem Ambiente, deren ungeschnittene Morde die Handlung erst so richtig abrunden und die sogar mit einem kleinen Hit als Titelmelodie aufwartet. So gefällt mir mein Genre-Kino.