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James Bond 007 - Moonraker, 1979

Sky is not the limit! Mit der dritten und letzten Regie-Arbeit im Franchise beförderte Lewis Gilbert Roger Moore in seinem mittlerweile vierten Bond-Abenteuer nicht nur über die halbe Welt, sondern auch darüber hinaus in den Weltraum. Wieder mit dabei Lois Maxwell als Moneypenny, Desmon Llewelyn als Q und zum letzten mal Bernard Lee als M, da er kurz nach der Filmpremiere erkrankte und noch vor dem Dreh des nächsten Filmes 1981 verstarb. Möge er in Frieden ruhen. Als Bondgirls sind Lois Chiles, Emily Bolton und Corinne Cléry zu sehen, während der Bösewicht Hugo Drax von Michael Lonsdale gespielt wird. Zurück kehrt auch Richard Kiel als unbezwingbarer Beißer.

Als ein neuartiges Space-Shuttle gestohlen wird, beauftragt die britische Regierung James Bond mit der Spurensuche. Beginnen soll er mit der Suche in der Produktionsstätte von Drax Industries in Kalifornien, wo er erste Hinweise finden soll. Als er herausfindet das Drax plant durch das Auslöschen von Millionen Menschenleben eine neue Weltordnung plant, muss Bond schnell handeln..

Durch die Erfolge von 'Star Wars' und 'Unheimliche Begegnung der dritten Art' im Jahre 1977, entschlossen sich die Produzenten entegegen der Ankündigung erst Moonraker zu verfilmen, ehe 'For your eyes only' kommen sollte. Aufgrund der Erfolge wollte man versuchen mit Bond im Weltraum ebenfalls zu punkten und in vielerlei Hinsicht hat man fantastisches geleistet. Die großartigen Sets sind jederzeit einmalig und toll anzusehen. Ken Adam hat hier wie zuvor schon immer fantastische Arbeit geleistet und seinen Beitrag zum optischen Genuss des Filmes beigetragen. Auch die Tricktechnik ist Atemberaubend und kann sich auch heute noch sehen lassen. Der Film weiß optisch zu jeder Zeit zu überzeugen und hat sowohl tolle Aufnahmen auf der Erde, als auch im Weltraum. Gerade letzteres wirkt zu jedem Zeitpunkt stimmig, passend und großartig umgesetzt. Auch durch die wundervollen und stark in Szene gesetzten Locations punktet der Film. Die tollen Szenen in Venedig, inklusive der Verfolgungsjagd sind ein Highlight des Films ebenso wie die tollen Kulissen von Frankreich oder der Karneval in Rio de Janeiro, Brasilien. Ein optisch sehr vielseitiger und wunderschöner Bondstreifen der einige echte Highlights der Reihe zu bieten hat.

Die Pretitlesequence ist ebenfalls ein Highlight des Films, wie ich finde. Tolle Kameraufnahmen und gute Stuntmen bei dem Sturz aus dem Flugzeug sorgen für Spannung und ein tolles Feeling, als wäre man mitten im Geschehen. Auch die Jagdszene mit Bond und Drax gehört zu den großartigsten Szenen des Films, natürlich mit der recht 'unangenehmen' Jagd der Hunde im Anschluss. Der Film strotzt nur so vor tollen Szenen und Kulissen, hat zudem auch eine gute Dosis Humor zu bieten. Wenn auch nicht so stark präsent wie noch im Vorgänger, so sitzt doch jeder trockene Spruch von Moore im Film. So könnte aber auch kein anderer Bond spielen denn diese Art von Humor ist einfach Moore. Ein Highlight der ganzen Reihe ist für mich das Szenario mit den Gondeln. Das war mir schon immer im Gedächtnis geblieben und auch dieses mal habe ich mich sehr drauf gefreut. Die Umsetzung, Kamerarbeit und der Soundtrack sind fantastisch, das ganze vor atemberaubenden Kulissen gefilmt und ein echter Knaller im Film. Nicht so gelungen wie das meiste im Film ist das etwas überladene Finale inklusive der Massenschlacht, die in keinem Bondfilm bisher so richtig überzeugen will. Hier wirkt das ganze manchmal etwas albern, vor allem was die Laserkanonen und ihre Geräusche angeht. Auch die Darstellung des Beißers ist dort etwas seltsam und hatte sich ja schon nach der Gondel-Szene angedeutet, erreicht hier aber ihren Höhepunkt. Komischerweise hat mich das weniger gestört. Mir gefiel das irgendwie. Die Schießerein mit den Laserkanonen hingegen weniger. Optisch war das ganze Weltraumsetting dennoch stark umgesetzt und wirkt wie bereits erwähnt auch heute nicht veraltet oder gar billig. Immer noch toll anzusehen.

Der Titelsong von Shirley Bassey ist definitiv ihr schwächster Bondbeitrag, wenn auch kein schlechter Song. Er ist irgendwie unaufällig und meines Erachtens nach zu 'ruhig', zu still. Der Soundtrack hingegen hat einige tolle Stücke zu bieten und verwendet auch das Bondthema desöfteren, was mir sehr gut gefiel.

Moonraker ist einer der optisch beeindruckendsten und schönsten Bondfilme bis dahin, bietet er durch die etlichen Locations in Frankreich, Italien oder Brasilien eine große Vielfalt und weiß auch durch das Weltraumsetting optisch zu begeistern. (Großartig die Iguazú-Wasserfälle, die Seilbahn auf den Zuckerhut oder Venedig) Der Bösewicht macht einen guten Eindruck, wirkt beherrscht aber doch ziemlich fies, vor allem bei der Hundejagd. Die Bondgirls haben allesamt einen guten Eindruck hinterlassen, vorneweg natürlich Lois Chiles als Dr. Goodhead. Schön war es auch, das Bernard Lee nicht gerade wenig Screentime hatte und noch einige, tolle Szenen mit Moore drehen durfte. Schade, das dies sein letzter Bondfilm war. Definitiv ein großartiger Vorgesetzter für den Agenten mit der Lizenz zum töten. Einmalig und unerreicht.

Lewis Gilbert bringt einen beeindruckenden und visuell begeisternden Bond, der aber große Schwächen im zu dick aufgetragenen Finale aufweist, die den ganzen Film arg herunterziehen. Bis dahin ist der Film aber ein starker Beitrag im Franchise, hat viele tolle Sets & Kulissen, tolle Action und einen guten Soundtrack zu bieten. Roger Moore ist wieder einmal großartig und auch die Bondgirls, die Bösewichtige und Verbündeten machen einen guten Job. Schade, das der Film am Ende schwerelos umher irrt, ehe er in den letzten Szenen noch einmal mit tollen Humor punktet.

8/10

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