Der Weltall-Bond!
Aufgrund des riesigen Erfolges von Star Wars, wurde das Projekt „Moonraker“ realisiert, obwohl in den Closing Credits von „The Spy who loved me“ „For your eyes only“ als nächster Bond angekündigt wurde. Leider gehört „Moonraker“ aber zu den schwächsten Stories, mit dem schwächsten Showdown der ganzen Reihe!
Die Geschichte kommt einem verdammt bekannt vor: Schwerreicher Schurke möchte neue, perfekte Menschenrasse züchten – allerdings nicht auf der Erde, sondern auf einer Weltraumstation im All, von wo aus er den Rest der Menschheit vernichten möchte. Ja, leider sehr starke Ähnlichkeit zum Vorgänger, was natürlich das Vergnügen trübt! Es dauert aber ein bisschen bis sich die Story entwickelt hat. Genau in dieser Entwicklungsphase, also als Bond noch nichts ahnend nach Spuren sucht, macht der Film sogar richtig Spaß. Erstaunlich auch, wie oft hier die Schauplätze wechseln. London, Kalifornien, Venedig, Rio und im letzten Viertel dann schließlich im Weltall! Hier wird es dann leider lächerlich. Die Stadt im Weltall, die Feuergefechte mit den Laserkanonen, die Bekehrung Beißers – so was möchte man nicht in einem Bondfilm sehen! Vor allem ist dies sehr schade, wenn die ersten drei Viertel des Films durchaus zu unterhalten wussten.
Hugo Drax, gut gespielt von Michael Lonsdale, ist ein großer Sprücheklopfer. Seine Wortduelle mit Bond sind einer der Stärken des Films. Auch Beißer, schon bekannt aus „The Spy who loved me“, darf sich wieder mit Bond duellieren, allerdings nicht verbal, sondern physisch. Leider wirken seine Szenen, speziell zum Ende hin, unfreiwillig(?) komisch. Er wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Lois Chiles als Dr. Holly Goodhead ist wieder eine gute Besetzung als Bondine, sie ist viel überzeugender als ihre Vorgängerin. Roger Moore überzeugt selbstverständlich auch in seinem vierten Auftritt.
Schade eigentlich: Aufgrund des sehr schwachen Endes und der nicht wirklich überzeugenden und bekannten Story leider einer der schwächsten Bonds. (6/10)