Review

In manchen Ländern wird einem für sowas die Hand abgeschnitten


„Manos“ ist eine sichere Wette, wenn man „Schlechtestenlisten“ durchforstet und dort fast immer vertreten. Laut Mythos in einer Bierlaune, als Wette und Witz entstanden, erzählt dieser grieselige C-Movie irgendwo zwischen Herschell Gordon Lewis, Ed Wood und Wes Craven (wenn überhaupt) für die Autokinos seiner Zeit von einer Familie, die beim Durchqueren der amerikanischen Pampas wortwörtlich in die großen Hände eines Teufelskult geraten, in dem sich ein Meister etliche Frauen hält und immer wieder den titelgebenden Namen (Manos! Manoos! Manooos!) grandios in die Welt posaunt…

Der schlechteste Horrorfilm aller Zeiten? 

„Manos“ geht nur knapp über eine Stunde - fühlt sich aber länger an als der nächste „Avatar“. Eine dilettantische Qual und ein schmerzhaftes, höhepunktloses Derivat ebenfalls schon schlechter Moonshiner. „Manos“ bringt einen teilweise zum Lachen. Aber leider musste ich nie mit, sondern immer über ihn lachen. Und kann ihn letztendlich nur als absolute Frechheit und Zeitverschwendung abtun. „Manos“ hätte von der Grundgeschichte durchaus das Zeug zum vollwertigen Genrefilm. Aber man hat nie einen Moment das Gefühl, dass an irgendeinem technischen sowie inhaltlichen Schalter jemand mit Lust oder Ahnung sass. Von der Kamera bis zu den Laiendarstellern, von den gefühlt drei Hintergründen bis zum aufgesetzten Schluss, von sich wiederholenden (!) Szenen über die Bildqualität mancher Super-8-Heimvideos bis zu dämlichsten Dialogen. Man staunt hier wirklich an jeder Ecke über das Unkönnen. „Manos“ ist ein filmisches Unding. Klar kann man nun mitreden und hat wieder mal eine legendäre Gurke mehr im Petto. Aber um welchen Preis… :( 

Fazit: katastrophaler Grusel- und Grottenfilm, der völlig zurecht ein dicker, fieser Brocken im filmhistorischen Bodensatz ist. Einschläfernd, schludrig, dilettantisch. „Manos“ ist Gülle, Knülle und (leider?) Kult! 

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