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Eigentlich erstaunlich, dass ausgerechnet diese Serie sich so ewig lange halten konnte. Denn Jessica Fletcher hat zwar unbestreitbar einen gewissen tantenhaften oder großmütterlichen Charme, doch sie ist beim besten Willen keine sonderlich charismatische Meisterdetektivin. Ihre Fälle sind auch weder allzu spannend noch spektakulär. Es ist ausgesprochen naiv konstruiert, dass ihre Schrifstellerin-Rolle so dermaßen umtriebig ist, immer an einem neuen Ort zu tun hat und stets überall auf alte Bekannte oder Fans trifft - und noch naiver, dass ihr der Tod jedes Mal folgt und nur sie allein die recht simpel gestrickten Rätsel zu lösen vermag. Da hat meist jemand im Affekt eines Streits einen Totschlag begangen und ist am Ende nach der Entlarvung überraschend geständig und gibt jedes noch fehlende Detail freiwillig preis. Immerhin ist im Laufe der Zeit eine beeindruckende Liste an Gaststars zusammengekommen.