Herr Lehmann ist im Familienbetrieb der "Lehmann & Sohn Versicherungen" tätig und deckt dort den Bereich "Tierhalter Haftpflichtversicherungen" ab.
Lehmann erfüllt dabei wohl die Grundvoraussetzunge, denn er mag Tiere.Andere Länder, andere Sitten - diese Divergenz macht sich vor allem bemerkbar wenn es um das Kulinarische und Nahrungstabus geht.
Manch einem dreht sich der Magen um wenn er an den Verzehr von rohen Fisch in Form des in Japan so populären Suhi denkt.In der Joggingszene im Wald bekommt man übrigens ein Lied von "Franz Saarschleifer" zu hören, welcher DIE schillerndste Persönlichkeit im Saarland ist.
Seine Musik ist schwer zu umschreiben und ich selbst würde es deutschen Elektro-Schlager nennen und hoffe das Herr Saarschleifer mit dieser Beschreibung zufrieden ist.
Seine Musik ist aber auch einfach zu speziell und eigenständig als das man dieses musikalische Kleinod in Worte fassen kann.
War bei BAD TRIP die Story und das Dialogbuch eher rudimentärer Natur, kann die gesamte Crew bei SCHÄFERHUND SÜSS-SAUER den Zuschauer auf mehreren Ebenen überzeugen, das mehr Potenzial in ihnen steckt als nur psychedelisch-trippige Filme abzuliefern.
Dies macht sich als erstes bei den Protagonisten bemerkbar und hier ist zu erkennen das wirklich Talent vorhanden ist.
Grade Pas van Deyck, der die Hauptrolle des Herr Lehmann bekleidet, überzeugt auf ganzer Linie - seine ironisch-obsessive Art ist erfrischend und so lässt er keinen Anlass zur Kritik offen.
Auch Julia Hippe als Junkie-Frau ist grandios und hier wäre sogar etwas mehr On-Screen Zeit wünschenswert gewesen.
Gabriel Decker wirkt hier zwar stellenweise zu Beginn seines Auftrettens im Film ein wenig befangen, doch man merkt das er sich gut in seinen Part einlebt und nach kurzer Zeit in seinem Performance wesentlich sicherer fühlt und auflebt.
Gaby Dieckmeyer als Frauchen von "Orka" wurde wahrscheinlich von ihren Söhnen Pascal und Fabien dazu überredet im Film mitzuspielen und auch wenig sie ein wenig unsicher wirkt stellt dies kein Manko dar - auch bei fällt auf, das sie mit zunehmender Laufzeit unbefangener und sicherer wirkt.
Als Gaststar konnte man für SCHÄFERHUND SÜSS-SAUER den aus Kalkutta stammenden Gora Chand Saha gewinnen und dieser toppt in seinem Part wirklich alles.
Seine Leistungen sind total "Over-the-Top" und den Zuschauer erwartet ein wahres Freudenfest - mit seiner überzogenen Art könnte ich mir Gora bestens an der Seite von Lloyd Kaufman und Joel Fleishaker in einem Troma Film vorstellen!
In Anbetracht des Dialog- und Drehbuchs liefern die Deyck-Brothers den Beweis das sie wissen wie dieses auszusehen hat - hier wird alles bestens auf den Punkt gebracht ohne in unnötige Szenen oder gar Längen abzudriften.
Da ich selbst das Script gelesen habe, kann ich aus Erfahrung sagen das es keinen Zweifel gibt wenn es um die Umsetzung der geschriebenen Szenen geht - die "extreme-scRIPt-crew" hat das Script adäquat umgesetzt und ist im Stande dieses auch in die ihnen angestrebten Bilder zu packen.
Schon beim Erstling BAD TRIP wurde mit Kunstblut nicht grade zimperlich umgegangen und bei SCHÄFERHUND SÜSS-SAUER wurde bei den Spezialeffekten nochmal eine Schippe draufgelegt.
Dies ist aber nicht auf die Exzessivität im Umgang mit dem roten Lebenssaft bezogen - das Blut fließt zwar eher dezent über die Mattscheibe, aber doch in genügendem Ausmaß um den Horror-Fan nicht zu enttäuschen.
Im Finale geht man aber nochmal in die Vollen und es wird auf die Blutpumpen gedrückt um einen explizit-blutigen Showdown zu zelebrieren.
Die FX sind allesamt authentisch ausgefallen und vor allem bei der Zubereitung des Spaniel macht es fast den Anschein als hätten die Jungs einem echten Hund das Fell abgezogen und in die Pfanne gehauen.
Der "extreme-scRIPt-crew" ist es auch mit SCHÄFERHUND SÜSS-SAUER wieder gelungen einen unterhaltsamen Indie-Film zu inszenieren, der durch seine kurzweilige, ironische, sarkastische, blutige Art das Auge des Fans mit qualitativen Bildern verwöhnt.
Ich freue mich schon auf den nächsten Film aus Melle in der den Weg in unsere heimischen Wohnzimmer finden wird - eventuell wird es ja diesmal "Dackel Kanton", "Yorkshire Terrier in Erdnusssoße" oder sogar "Pittbull Teriyaki".
8,5 von 10 Versicherungsvertrettern