Der Film handelt von der militanten afrikanischen Widerstandsbewegung "Mau-Mau", die sich im Kenia der Fünfzigerjahre gegen ihre britischen Kolonialherren auflehnte. Die Massaker an europäischen Farmern, aber auch die Inhaftierung der Verantwortlichen und ihrer zahlreichen Gefolgschaft in Lagern waren die Auswirkungen...
Durchaus spannende wie aufschlussreiche Doku, deren Parallelen man bis in die heutige Zeit nachvollziehen kann. Wie so üblich wird das Geschehen aus dem Off kommentiert während zahlreiche Filmdokumente die Ereignisse rekonstruieren. So beginnt das Ganze mit der wirtschaftlichen und politischen Situation im damaligen Kenia, um dann die weiteren Entwicklungen zu verdeutlichen, die im Militärschlag enden. Dabei wurde "Mau-Mau" ursprünglich wohl fürs Fernsehen gedreht, ohne allzu sehr ins Reißerische abzudriften. Allerdings war die Nachfrage nicht allzu groß, was die Ausstrahlung und Vermarktung von "Mau-Mau" anbelangte.
Kurioserweise erwarb sich ausgerechnet dieser Streifen den Ruf, eine Exploitation-Doku und damit ein bisschen der Mondo vor dem Mondo zu sein. Der Legende zu urteilen fiel "Mau-Mau" sehr bald in die Hände der beiden Herren Dan Sonny und David F. Friedman: Letzterer ist bekannt als Produzent solcher Schmuddel-Klassiker wie "Blood Feast" oder "Ilsa - She-Wolf of the SS", Sonny finanzierte Käse vom Kaliber "She-Freak" und "Trader Hornee" mit. Um "Mau-Mau" noch ein wenig aufzupeppen, wurde eine zusätzliche Spielszene gedreht und einbaut, die den nächtlichen Überfall auf ein Dorf zeigt. Fast schon selbstzweckhaft tritt dort eine Model-hafte afro-amerikanische Darstellerin mit entblößten Brüsten auf, was für damalige Verhältnisse gewagter war als der Inhalt selbst.
Prinzipiell ist "Mau-Mau" jedoch ein spannendes Zeitzeugnis, das von den oben genannten dubiosen Umständen begleitet wird. Eine cineastische Geschichtsstunde mit Legenden-bildendem Fremdeinfluss. 6 von 10 Punkten.