Review

"You've changed. You act like you belong with these people."

Ganz interessanter, aber zu getragener Western nach dem Roman "The Border Jumpers" von Will C. Brown, der die Geschichte eines vom Saulus zum Paulus gewandelten Mannes und seinen erneuten Konfrontation mit der Vergangenheit verzählt, dieses aber zu einfach kleidet.
Link Jones [ Gary Cooper ] reist mit dem Zug nach Fort Worth, um mit gesammeltem Geld eine Lehrerin für die neu gegründete Schule seines Heimatortes zu engagieren. Während eines Stopps wird der Zug aber überfallen, dabei kommen er, ein älterer Falschspieler und eine hübsche Sängerin auch runter vom Zug, einer der Gangster wird tödlich verletzt. Jones schlägt sich mit den beiden anderen einige Meilen durchs Land, um an einen ihm von früher bekannten, jetzt leer stehenden Farmhaus zu übernachten. Dieses stellt aber ausgerechnet das Versteck der Zugräuber dar, wobei die Herren Gauner sich als frühere Weggefährten von Jones entpuppen. Um sein Geld wieder zu erlangen, und seine 2 Begleiter und sein eigenes Leben zu retten, schliesst sich Jones scheinbar wieder der alten Bande unter Dock Tobin [ Lee J. Cobb ] an.
Ab hier wird es dann doch zu simpel gestrickt, Jones ist für die Bande nur ein Ärgernis und speziell mit seinen Anhang auch ein Hindernis, und das wissen die auch. Warum sie die drei dann nicht gleich ausschalten, sondern mitschleppen und Zwietracht unter der Gemeinschaft säen lassen, bleibt deren Rätsel und eines der unbeantworteten Fragen des Filmes. Ausserdem wirkt Cooper nicht, das Gute kauft man ihm jederzeit ab, die Zugehörigkeit zu der Gang früher auf keinen Fall. Link macht seinem Namen auch erst ganz viel später alle Ehre, vorher wirkt er eher wie ein verirrter Gentleman der alten Schule. Sowieso ist Cooper zwar für sein Alter [ 57 zum Zeitpunkt ] relativ frisch, für die Rolle aber trotzdem viel zu behäbig und gesetzt; was sich dann in der Paarung mit Cobb als Vaterfigur und Lehrmeister [ dieser ist 10 Jahre jünger ] schon recht merkwürdig ausnimmt.
Besser kommen da schon die langsam brodelnden Auseinandersetzungen unter den Männern herüber, Jones als Respekt heischender Fremdkörper unter den Jungschen, die sich natürlich an ihm probieren wollen, aber vom Anführer zurückgehalten werden. Einen erzwungenen Strip der anwesenden Dame revanchiert Jones später, indem er nach einem Faustkampf den Wortführer gewaltsam bis auf die Unterhose auszieht und ihn gleichfalls bloßstellt.
Das Ende ist dann eher seltsam, man will eine grossangelegte Bank in einer brodelnden Stadt namens Lassoo ausrauben, diese entpuppt sich beim Ankommen als wörtlich hingerotztes 3 Bretterbuden – Dorf mit 2 Mexikanern als Anwohnern. Dort entbrennt dann auch eine „wilde“ Schiesserei, bei der sich schon das 2te mal diese Woche jemand unterm Haus versteckt.
Besser kommt vor allem die Optik weg, gedreht in CinemaScope und Technicolor und mit einer vorzüglichen Kamera von Ernest Haller [ GONE WITH THE WIND, REBEL WITHOUT A CAUSE, WHAT EVER HAPPENED TO BABY JANE ? ] präsentiert sich der Film, übrigens einer der meistgerühmtesten Western der 50er Jahre und auch der letzte von Anthony Mann, als visueller Leckerbissen, der inhaltlich zwar damalig neue Wege beschritt, heutzutage aber gehörig mehr Kontraste gebraucht hätte.

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