Mein Review bezieht sich auf den 86-minütigen Director´s Cut, doch anscheinend gibt es noch eine Extended Version über 161 Minuten. Dabei ist "Der Todesengel" neben den Werken Jörg Buttgereit oder "Premutos" von Olaf Ittenbach mit Sicherheit einer der bekanntesten deutschen Amateurhorror-Splatter-Streifen überhaupt. Sowohl auf nationalem wie internationalem Terrain kann man dieses Genre gelinde gesagt als "sehr durchwachsen" bezeichnen, doch in diesem Fall wusste Regisseur Andreas Bethmann bestens, wie man einen gewissen schrägen Spaß hat.
Im Film enthalten sind: Rape´n Revenge, harter Splatter, Gangster, Knarren, Softsex, SM und sogar der eine oder andere Jaw-Dropper. Im Gegensatz zu so manch anderem Holperstreifen wurde das Ganze handwerklich überaus solide umgesetzt, um dabei fast schon an die Tür der semi-professionellen Liga anzuklopfen. Zudem ist "Der Todesengel" überraschend kurzweilig geraten, so dass der Streifen den internationalen Bereich nicht zu scheuen braucht. Selbst die vortrefflich besetzte Hauptdarstellerin Manila May, die man sonst aus Sachen wie "Geile Vögel am Königsee" oder "Extremes Fickvergnügen" kennt, durfte ihre kurzlebige Pornokarriere mit diesem Mini-Kultfilm anreichern.
Fazit: Durchaus unterhaltsamer Sexploitation-Reißer made in Germany. Die Story ist zwar so hauchdünn wie ein Zigarettenpapierchen im Wind, doch weiß die Umsetzung zu gefallen, wer es mit den Geschmacksgrenzen nicht immer so genau nimmt. Besser oder schlechter als das, was uns der deutsche Mainstream seit Jahren auftischt, ist "Der Todesengel" nämlich auch nicht.
7 von 10 Punkten für die oben genannte Fassung.