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Nach einem Flugzeugabsturz retten sich die überlebenden Jungen eines Chors auf eine einsame Insel. Dort finden zwar wichtige Grundlagen wie Wasser und etwas Nahrung zum Überleben, aber um das Fehlen eines Erwachsenen zu ersetzen, bilden sie zwei Gruppen und wählen zwei Anführer. Ralph wird der Anführer der Gruppe, die für Unterkunft und für das Signalfeuer sorgt, Jack dagegen führt die Jäger an. Bald schon gibt es erste Rivalitäten zwischen Ralph und den Jägern, sich mehr und mehr zu kleinen Wilden entwickeln und sich sogar eine eigene Jagdreligion ausdenken. Schnell spitzen sich die Konflikte zu.

Herr der Fliegen ist die erste Verfilmung der tollen Geschichte von William Goldings um einen Haufen 6-12jährige, die nach einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel festsitzen und mangels ordnender Hand so etwas wie eine eigene Gesellschaftsordnung entwickeln müssen. Dabei entsteht eine sehr interessante Zivilisationsstudie, die gleichzeitig auch jeder anderen Gesellschaft den Spiegel vorhält, denn was die Jungs organisieren und erleben findet sich in größerer Form zwar, aber prinzipiell vom Ablauf her gleich in jedem Dorf oder Land wieder und erklärt gleichzeitig, wie einfach solch verheerende Katastrophen, wie Kriege anhand von Kleinigkeiten entstehen können, wenn man sie nur lang genug gären läßt.
Die etwa 20-25 Kids teilen sich in zwei Gruppen auf, der besonnene Ralph versucht einen sinnvollen Weg zum Überleben durch Signalfeuer und Unterkunft zu organisieren, während der eher impulsive Jack seine Berufung in der Jagd nach Nahrung findet. Mit zunehmender Dauer findet dabei eine kontinuierliche Verwilderung statt und der kleine dicke Asthmatiker mit Spitznamen Schweinchen bekommt dies besonders hart zu spüren.
Die 63er Version des Fliegenherren ist insgesamt recht gut geworden. Schade dabei ist die etwas luschige Synchro, Lippensynchronität ist meist eher Zufall als gewollt und auch die Sprecher einiger Charaktere fallen durch Talentmangel auf. Auch etwas schade ist das die Robinsonade noch in schwarz/weiß verfilmt wurde, denn gerade die Kulisse der exotischen Insel hätte im wahrsten Sinne des Wortes etwas mehr Farbe ins Spiel gebracht. Die Darsteller sind in Ordnung, was die wichtigen Rollen betrifft und so gestaltet sich die Mischung aus Sandkastenabenteuer und Jugenddrama als gelungene Verfilmung des Stoffes. 
7/10 

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