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Die Welle von "Paranormal Activity" scheint nunmehr Japan erreicht zu haben, denn diese Variante bindet neben Hand - und Überwachungskameras auch ein Haus mit bösen Schwingungen ein.

Bei der Familie Kaneda scheint es zu spuken, so wollen die jungen Reporterinnen Yu, Mayuko und Mari mit dem Exorzisten Unsuri nach Ursachen forschen.
Doch Unsuri scheint mit dem geisterhaften Treiben überfordert, sein eigener Meister auch und letztlich ist es an dem unkonventionell handelnden Geisterbeschwörer Neo, dem dämonischen Treiben endgültig ein Ende zu bereiten...

Mit der Einführung der drei Schnepfen schürt man nicht gerade Sympathien, denn das Schulmädchengehabe kommt alles andere als professionell daher. Danach geht es allerdings rasch zur Sache und die ersten übersinnlichen Erscheinungen mischen das Geschehen auf, auch wenn es sich zunächst nur um einen kleinen von sich selbst bewegenden Kullerball handelt.

Die Rituale der spirituellen Geisterbeschwörer haben was und man kann sie im Verlauf auch beinahe mitsprechen, bis schließlich Neo ins Spiel kommt, der mit seinem Umfeld größtenteils rüde umgeht, auf der anderen Seite jedoch ein Poser ist und viel Wert auf seinen Mittelscheitel legt. Im Haus gesellen sich derweil kleine Schlangen hinzu, die zuweilen in Körper eindringen oder sich zu Spinnen verformen, was die CGI nicht allzu effektiv ins Umfeld platzieren. Dazugehörige Dämonengesichter sehen da schon besser aus und auch einige schwarze Schatten, welche sich wie drohende Körper formieren, können sich einigermaßen sehen lassen.

Indes ist die Kameraarbeit erträglich, da offenbar eine halbwegs erfahrene Kamerafrau das Team begleitet und die Überwachungskameras innerhalb einiger guter Schnitte sogar Atmosphäre ins Spiel bringen. Hinzu gesellt sich ein absolut minimalistischer Score, welcher zuweilen lediglich aus Synthi-Bässen besteht und die verlorene Stimmung adäquat transportiert. Die Konzentration aufs Wesentliche gelingt recht gut, nur die nervigen Schulmädchen stören am Rande immer noch ein wenig.

Obgleich sich die Spannung in Grenzen hält und die Jump Scares eher mit Ankündigung eingesetzt werden, vermag der skurrile Twist mit Bezug auf den Titel ein paar Mankos auszubügeln. Da spielt ein altes Foto ebenso eine Rolle wie Neos Intuition, die Familie einmal bezüglich ihrer Vergangenheit abzutasten.

Zwischen unheimlich und unfreiwillig komisch pendelt noch eine Szene, als eine Gruppe vorm Haus ein Ritual abzieht. Eine Treppe zügig rückwärts hinauf zu gehen, fördert auch eher ein Schmunzeln zutage, doch ansonsten gibt es einige passable Dämoneneinlagen, brauchbare Mimen und einen weitgehend offenen Ausgang, der bereits mit einer Fortsetzung liebäugelt.
Kein Kracher und auch nicht sonderlich innovativ, doch wer von paranormalen Aktivitäten rein gar nicht genug bekommen kann, könnte für lau einen Blick riskieren.
5,5 von 10

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