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Die malayisch-kantonesische Zusammenarbeit CULT ist eines derjenigen Werke, die in ihrer Machart stark auf das asiatische, genauer japanische und "jung-chinesische" Publikum zugeschnitten ist. Die stark genutzte Vokabel des "Overacting" passt hier ebenso, wie die für unerfahrene Seher aus anderen Kulturkreisen im Film oft übertriebenen Höflichkeitsformen, diverse Formen der Naivität und der Hang zu klamaukartigen Übertreibungen. Vor allem am Anfang fallen dutzendweise Sätze wie "Das ist ja unheimlich", "Ich grusel' mich jetzt schon", "Ich bin so gespannt", "Ich bin ganz aufgeregt" und "Sieht aus wie ein Amateurvideo", die für die Masse doch sehr gewöhnungsbedürftig sind.

Ich habe ein riesiges Faible für den asiatischen Film und viele in der Sammlung und wusste so in etwa was mich erwartet und will hier nur eine kleine Warnung aussprechen. Fount-Footage spielt natürlich auch eine integrale Rolle in CULT, als 3 Jungmodels von Kameras beobachtet dem berühmten Exorzisten Unsui folgen, der den Spuk in der Kaneda Familie vertreiben soll. Logisch oder faktisch werden diese Umstände von niemandem hinterfragt und so startet das schräge Treiben im Rahmen der rund 80 Minuten Nettospielzeit schon nach wenigen Minuten. Dazu gehören auch Spukphänomene wie eigenständig auf dem Boden rollendes Hundespielzeug, die eher in das Kindervormittagsprogramm verbannt gehören. Später gibt es geradezu parodie-geschwängerte Szenen im Kampf mit dem Bösen, die in ihrer Lächerlichkeit schon fast wieder gut sind.

An PARANORMAL ACTIVITY erinnernde Szenen am Krankenbett des übermächtigen Exorzisten "beeindrucken" mit undefinierbaren Schattenwesen, die wie ein rußiges Sandmännchen, und nicht wie übernatürliche Mächte wirken. Der attraktive junge Neo soll nun mit modernen Methoden dem Grusel das Ende bereiten und versucht neben dem ständigen zurechtzupfen seine schwarzen Anzugs, die grobpixeligen schlangenähnlichen und einfach nur dünn-schwarzen CGI Erstversuche mit unartikulierbaren Lauten zu vertreiben. Dann verlagert man das Geschehen in die Nacht um mit dem typischen Found Footage Grün vielleicht noch ein paar Seher zu begeistern.

Die Spezialeffekte verdienen den Namen nicht und CULT wirkt in jeder Hinsicht wie ein Wochenend-Schulprojekt einer 7. Klasse mit dem Titel "Horrorfilm selbst gemacht". Da helfen auch nicht die jahrelange internationale Trashschule und berauschende Getränke. CULT ist und wird kein Kult, da lege ich mich mal fest. Das ist auch keine große seherische Leistung. CULT wird vielleicht noch einige Hardcoreseher und Gruselkomplettisten unter 12 Jahren aus dem gleichgearteten kulturellen Umfeld begeistern. Aber die deutsche Synchronisation und die recht austauschbare und klischeehafte Darstellung wird CULT bei uns leider schnell in der Versenkung verschwinden lassen.

2/10 Schlangenmännchen….äh,….Punkten

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