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Fabien Heraud spielt den 17jährigen Julien, der aufgrund einer schweren körperlichen Behinderung im Rollstuhl sitzt. Während sich seine Mutter rund um die Uhr um ihn kümmert, hat sich der Vater seit der Geburt seines behinderten Sohnes aus dem Familienleben zurückgezogen, sich in die Arbeit und die freiwillige Feuerwehr geflüchtet. Selbst als der Vater arbeitslos wird, verbringt er kaum Zeit mit Julien – bis der Sohn den früher so passionierten Hobby-Sportler bittet, zusammen mit ihm einen Ironman-Triathlon zu bestreiten. Der Vater willigt nach anfänglichen Widerständen ein und steigt mit seinem Sohn ins Training ein.

3,8 km schwimmen. 180 km Fahrrad fahren. 42 km laufen. Ein Ironman-Triathlon ist auch für trainierte Ausdauersportler eine mehrstündige Tortur – und das erst recht, wenn ein Triathlet körperlich behindert ist und der andere seinen Sohn in einem Schlauchbot, auf einer Art Tandem und schließlich im Rollstuhl transportieren muss. Von daher ist das „Team Hoyt“, zusammengesetzt aus einem amerikanischen Vater und dessen behinderten Sohn, die mehrfach an Ironman-Triathlons teilnahmen, eine dieser inspirierenden Geschichten über Menschen, die trotz Handicap über sich hinausgewachsen sind. Und eine perfekte Vorlage für ein Feel-Good-Movie.

Dass mit Fabien Heraud ein Darsteller besetzt wurde, der auch im wahren Leben im Rollstuhl sitzt, verleiht dem Film zwar eine gewisse Authentizität, zumal Heraud, wie der restliche Cast, auch darstellerisch auf ganzer Linie überzeugt. „Mit ganzer Kraft“ ist aber insgesamt zu formelhaft, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen oder wirklich realitätsnah zu wirken. Das gilt beispielsweise für den Verlauf des Ironman, bei dem sich Vater und Sohn in einer besonders pathetischen Szene doch noch aufraffen und den Triathlon beenden, obwohl es allerhand Rückschläge gegeben hat. Da der belgisch-französische Film über weite Strecken sehr sympathisch daherkommt, die Mischung aus Trainingsszenen, Handlung und herzerwärmenden Momenten stimmig ist, wird aber immerhin Kurzweil garantiert. Außerdem ist der finale Triathlon, insbesondere der Massenstart, sehr beeindruckend und bildgewaltig in Szene gesetzt.

Fazit:
„Mit ganzer Kraft“ ist ein eher seichtes, aber durchaus kurzweiliges Feel-Good-Movie, das entlehnt auf einer wahren, inspirierenden Geschichte basiert.

60 %

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