Danny Trejo darf wieder den Bösewicht spielen und im Grunde ahnt man als Freund des mexikanischen Knittergesichtes, welche Form von Action eigentlich zu erwarten ist. Nur wusste Trejo offenbar nicht, worauf er sich beim Projekt von Autor und Hauptdarsteller Frank Krueger einließ, denn hier dominieren hohle Phrasen in halbdunkler Umgebung.
Jake (Krueger) lebt seit einem Jahr im New Yorker Untergrund und arbeitet seit dem Tod seiner Frau nicht mehr als Polizist. Als Chelsea eine Dokumentation über die Menschen im Untergrund drehen will, begegnet sie dem ominösen Angel (Trejo), der eine Revolte gegen das Gutbürgertum plant...
Offenbar hatte Krueger sich mal mit den Umständen der Ausgestoßenen im New Yorker Untergrund auseinandergesetzt, seither will er mit aller Gewalt die gesellschaftskritische Moralkeule schwingen, was in seinem Werk völlig nach hinten losgeht.
Für ein, zwei Einschübe wäre das in Ordnung gewesen, doch der permanent erhobene Zeigefinger und die zahlreichen Klischees gehen nach einiger Zeit mächtig auf den Wecker, zumal es in Sachen Spannung und Action zu keiner Zeit ernst wird.
Trejo droht und faselt, gibt sich dem Grimassenschneiden hin, wedelt mit seinem silbernen Stäbchen und verkommt im Verlauf zum totalen Phrasendrescher, der sich willkürlicher Zitate und Metaphern bedient, jedoch nur zu Beginn kurzfristig ernst macht, als er durch seine Schergen einen Bürotypen entführen lässt.
Derweil wirkt die Doku der jungen Frau völlig deplatziert, diverse Interviewfetzen von Polizisten und Obdachlosen werden unpointiert eingestreut und dazwischen tummeln sich gute und böse Cops, während Held Jake natürlich die Bedürftigen beschützen muss und es folgerichtig auf einen Endkampf zwischen Angel und Jake hinausläuft, der in Sachen Action zur Nullnummer mutiert.
Die schwach ausgeleuchteten Kulissen lassen kaum Atmosphäre aufkommen und auch den Obdachlosen nimmt man ihre Figuren nur bedingt ab, da das Make-up im Fall einiger Frauen viel zu gepflegt daherkommt und auch die Kleidung frisch und ungetragen aussieht.
Der Score taugt indes schon, doch kaschieren vermag er bei der latent vorherrschenden Inhaltslosigkeit natürlich nichts mehr.
Eigentlich kann sich einer wie Trejo ja seine Rollen aussuchen, doch für so einen Mumpitz sollte er sich besser nicht hergeben. Die Action tendiert gegen Null, Flashbacks mit überstrapaziertem Weichzeichner gehen gar nicht und wer nur Klischees und hohle Phrasen in den Raum wirft, vermag keine Geschichte zu erzählen, sondern allenfalls ein sozialkritisches Drama in den Fokus zu rücken, welches aufgrund zahlreicher moralinsaurer Momente mehr nervt als zu unterhalten.
2 von 10