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"Machete twittert nicht."
Robert Rodriguez konnte eigentlich nur da ansetzen, wo "Machete" aufhörte, doch spätestens ab der zweiten Filmhälfte von "Machete Kills" kristallisiert sich die Planlosigkeit der Geschichte heraus, welche nicht mehr viel mit der saucoolen Splatterorgie des Originals gemein hat, sondern eher an James Bond in Mexiko erinnert.

Machete (Danny Tejo) erhält einen Auftrag vom US-Präsidenten (Charlie Sheen) persönlich: Er soll einen mexikanischen Gangster festnageln, der eine Rakete auf Washington gerichtet hat. Doch leider ist der dafür vorgesehene Auslöser mit dem Herz des Ganoven verbunden, während Weltraumingenieur Voz (Mel Gibson) viel düstere Ziele verfolgt...

Auch wenn wieder jede Menge Köpfe rollen, die Machete zielgerichtet geschwungen wird und die Besetzung mit einer langen Liste bekannter Namen aufwarten kann, will der Stoff beim fast schon ein wenig bemüht wirkenden Aufwärmen desselben Konzepts nicht so recht zünden. Nach einem erwartungsgemäß starkem Einstieg mit zahlreichen Toten verkommt die Story zu einem Ersatzteillager bekannter Actioner, bei dem die Action an sich zu wenige Höhepunkte bietet.

Trejo löst zwar kleine Schmunzler mit kurzen One-Linern aus, doch der konzeptlosen Schnitzeljagd geht spätestens die Puste aus, als Elemente des eventuellen dritten Teils eingebunden werden und sich die Chose Richtung Weltraumtechnik verlagert. Dabei sind einzelne Grundideen durchaus tauglich, wie etwa das Chamäleon, einem Shapeshifter, der sich das Gesicht herunterzieht, so dass aus Lady Gaga im nächsten Moment Antonio Banderas wird, doch der eigentliche Drive wird durch solche Einlagen stets ein wenig gebremst, obgleich wieder mächtig viel Tempo im Spiel ist.

Was in nur 29 Tagen abgedreht wurde, sieht phasenweise auch danach aus, vor allem einige CGI bei den Splattereinlagen wirken nicht billig wie typisches Exploitationkino, sondern billig im Sinne von "The Asylum" und Konsorten. Explosionen und Stunts mit Autos können sich da schon eher sehen lassen, was natürlich auch auf die Riege der Darstellerinnen zutrifft, obgleich Eye-Catcher wie Vanessa Hudgens, Alexa Vega und Sofia Vergara nicht allzu viel Screentime erhalten.

So darf Machete gegen geklonte Kämpfer antreten, der Penis-Revolver kommt mal wieder zum Einsatz, jemand offenbart eine multiple Persönlichkeit und eine Darmschlinge kann per Heli-Rotor durchaus zweckentfremdet werden. Einem wie Mel Gibson ist der Spaß beim Dreh deutlich anzusehen und auch Cuba Gooding Jr. überzeugt innerhalb weniger Szenen, während Charlie Sheen mit den Klischees hantieren muss, die er sich einmal eingebrockt hat.

Mit "Machete Kills" fällt eigentlich erst auf, wie genial der Vorgänger ist, denn wo dort noch jede Pointe mitgefeiert werden konnte, wirkt der Nachfolger streckenweise doch recht bemüht. Zudem ist er reichlich fahrig aufgezogen und nur selten zum Brüllen komisch, wenn überhaupt. Trashfreunde kommen natürlich auf ihre Kosten und ein passabler Unterhaltungswert ist auch gegeben, doch gegenüber "Machete" sollten Fans ihre Erwartungen deutlich zurückschrauben und darum beten, dass Teil drei nicht noch mehr den Bach herunter geht.
6 von 10

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