Alle Kurzkommentare


7

Ein britischer Film Noir mit zwei amerikanischen Protagonisten spielend in Österreich. Auch wenn das auf den ersten Blick vielleicht unpassend klingt, "Der Dritte Mann" ist wirklich eine runde Sache. Das vom Krieg zerstörte Wien macht schon was her, vor allem im noir'schen Kontext, und das Erscheinen von Orson Welles kommt dem des Leibhaftigen gleich, auch wenn er damit Mr. Cotton, als eigentlichen Hauptakteur, ganz schön blass aussehen lässt. Insgesamt thematisch der zu erwartende Film voller Verlierer in einer verlorenen Welt. Auch wenn trotz Krimicharakters leider keine richtige Spannung aufkommt, die nachhaltigen Bilder mit fantastischen Licht- und Schattensequenzen, das musikalische Thema und wie gesagt Orson Welles bleiben auf jeden Fall in Erinnerung.

10

Englands einziger wirklich nennenswerter Beitrag zu der schwarzen Serie wurde von Carol Reed perfekt in Szene gesetzt. Unvergesslich die Musik von Anton Karas, der die Zitherklänge perfekt zu einer Melange aus Wiener-Kaffeehaus-Ambiente und fröstelnder Krimi-Atmosphäre zusammenfügt. Und natürlich die Kameraführung: Robert Krasker verwendet häufig „schiefe“ Einstellungen – zeigt schon mit seiner Bebilderung dass irgendwas faul im Staate Österreich ist. Im teilweise zerstörten Nachkriegs-Wien begibt sich ein britischer Abenteuer-Schreiber – nach widersprüchlichen Aussagen über den Tod seines Freundes – auf die Suche nach der Wahrheit. Die teilweise zerbombten Schauplätze verleihen „der dritte Mann“ – nach Graham Greenes Roman – eine wundervoll-stimmige Atmosphäre, die in der Wiener Kanalisation ihren Höhepunkt findet.

Kritik verlinken oder schreiben
Details
Ähnliche Filme