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Der Schriftsteller Holly Martins ist finanziell nicht gerade auf der Sonnenseite und wird kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges, von seinem alten Freund Harry Lime nach Wien eingeladen. Die Hoffnungen auf eine Wende in seinem Dasein nimmt allerdings ein abruptes Ende. Sein langjähriger Kumpel wird am Tage seiner Ankunft beerdigt. Obwohl man ihm deutlich mitteilt das es ein Unfall war, zweifelt er an den Aussagen. Hinzu kommen zwielichtige Gestalten die sich als seine Freunde ausgeben, sowie einen Polizisten dem es egal zu sein, scheint wie Harry Lime ums Leben kann. Hauptsache er ist tot. Holly beginnt Fragen zu stellen, während  Wien ihn langsam in den Abgrund zieht.

"Der dritte Mann" gehört ganz klar dem klassischen "Film Noir" an, obwohl er zeitgleich auch einen Trümmerfilm des Nachkriegseuropa darstellt. Neben den Hauptdarstellern Joseph Cotton, Alida Valli und Orson Welles begeistert vor allem die Metropole Wien. Die Stadt ist zerbombt und in die 4 Zonen der Siegermächte aufgeteilt. Die Gassen wirken unheimlich, leer und seltsame Gestalten verirren sich in den nächtlichen Straßen. Die internationale Polizei wirkt eher wie eine Bedrohung und nicht wie der Freund und Helfer. Wem kann man hier trauen? Unheilvolle riesige Schatten, die über die zerschossenen Gebäude ragen, kündigen Passanten an und genau diese Lichtspiele verschaffen eine famose Atmosphäre.
Die Kameraführung ist über alles erhaben, bietet seltsam anmutende Einstellungen und bizarre Winkel um die Szenerie eindrucksvoll zu untermauern.  Auch die Musik ist eher etwas gewöhnungsbedürftig und paßt gar nicht in das klassische Konzept. Trotzdem wurde das "Harry Lime Theme"  zu einem Welterfolg und dürfte auch jedem bekannt sein, der den Film nicht kennt.
"Der dritte Mann" ist somit ein Meilenstein und auch ein Meisterwerk der "schwarzen Serie", das aus den Erinnerungen nicht mehr wegzudenken ist.

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