"Der dritte Mann" ist in die Jahre gekommen. Zu seiner Zeit war der Film sicher fantastisch, aber aus heutiger Sicht taugt er nur noch als Thriller für ältere Kinder, als Einstieg in das Genre sozusagen. Erwachsene können zwar auch noch ihren Spaß an dem Film haben, aber Spannung kommt so gut wie nie auf. Die Story ist vorhersehbar und "der dritte Mann" wird viel zu zeitig enttarnt.
Außerdem gibt es da einige Ungereimtheiten. Warum schreit zum Beispiel das Kind: "Das ist der Mörder"? So ähnlich sahen sich die Männer nun wirklich nicht. Außerdem spielt diese Szene später keine weitere Rolle. Wenn ich schon gerade dabei bin, der Mann der ermordet wird, gafft seinen Mörder noch ewig an, ruft weder um Hilfe oder reagiert irgendwie anderweitig... das ist auch nicht gerade glaubwürdig. Dafür werden sämtliche Todesszenen nur angedeutet (im "schlimmsten" Fall hört man mal einen Schuss aus der Ferne). Daher kann der Streifen auch ohne Bedenken 12 jährigen vorgeführt werden.
Am schlimmsten ist jedoch die Musik. Den gesamten Film hört man nur diese Zithermusik. Zu Beginn ist das als Einstieg ja ganz nett, aber auf Dauer ist das zum Einen sehr nervtötend und auf der anderen Seite passt die Musik auch nicht unbedingt zum Filmthema. Da wird bei einer Beerdigung getrauert und im Hintergrund spielt die lustige Musik - hey lasst uns feiern es ist einer gestorben...?!?
Gut gelungen sind dafür die Kamerafahrten und auch die Hauptdarsteller spielen ihre Rollen gut. Für Fans alter Filme ist der Streifen immer noch empfehlenswert, wer aber einen richtigen Thriller erwartet, sollte seine Erwartungen stark zurückschrauben.
noch 4 Punkte