Diese schlicht „Micky Maus“ betitelte Zeichentrickserie wurde von 2013 bis 2019 produziert und brachte es auf insgesamt 94 Episoden in fünf Staffeln. Konzeptionell knüpfte man bewusst an die Einfachheit der alten Micky-Maus-Cartoons aus den 1930ern bis 1950ern an: Kaum Dialoge, schneller Slapstick-Humor, pointierte kleine Geschichten. Zudem befindet sich Micky offenbar stets in einer anderen, real existierenden Stadt. Für die Regie zeichneten Aaron Springer, Paul Rudish und David Wasson verantwortlich, als ausführender Produzent fungierte Paul Rudish („Dexters Labor“, „Powerpuff Girls“).
Nur durch Zufall habe ich diese eine, rund vierminütige Episode gesehen. Micky ist als Ein-Mann-Band auf den Straßen Londons unterwegs, wo er zunächst vertrieben und schließlich geschnappt und der Königin vorgeführt wird. Angesichts der geballten Autoritäten um ihn herum und ihres Schwerts sorgt sich Micky um sein Leben, dabei wird er lediglich zum Ritter geschlagen. Englische Eigenheiten werden ein wenig aufs Korn genommen, die Figuren überzeichnet karikiert und die Schwierigkeiten von Straßenmusikanten für eine amüsante und niedliche Geschichte aufgegriffen. Vertreibung aus dem öffentlichen Raum und autoritäre Staatsgewalt sind dabei durchaus gewichtige Themen, die dem zugrunde liegen. Mir gefällt dieser reduzierte Stil ausgesprochen gut! Schade, dass zumindest hierzulande offenbar keine Heimkino-Veröffentlichung der gesamten Reihe existiert.