Review
von Leimbacher-Mario
Weinbergschnecke
Ein abgehalfterter Ex-Cop und alleinerziehender Vater nimmt einen sehr seltsamen und fragwürdigen Job an, der ihn oft im Privatflugzeug und mit Aktenkoffer durch die Welt führt. Doch dadurch werden nur seine finanziellen Probleme kleiner - der Rest seines Lebens gerät weiter aus den Fugen. Erst recht als er aus dem Deal aussteigen will…
„Brotherhood of Tears“ ist ein wesentlich klarerer und kompakterer Thriller, als sein dick auftragender Titel vermuten lassen kann. Fast sogar geradlinig und TV-artig. Ohne das als allzu große Abstufung zu sehen. Der Krimi von Jean-Baptiste Andrea sieht schnieke aus, hat eine sehr nahbare und direkte Art (auch durch seine oft famose, super scharfe Kamera), Renier als Hauptdarsteller taugt. Die Auflösung ist genauso grausam wie zufriedenstellend. Etwas zu beiläufig und bodenständig vielleicht. Vor allem für das zuvor stark aufgebau(sch)te Mysterium. Ein bisschen zu simpel das alles, eventuell. Aber mit kompakten U90-Nettominuten immerhin kein Lahmarsch und ohne wirkliche Hänger. Kein Film der bleibt. Aber einer, der zu sehr solider Unterhaltung neigt.
Fazit: zwischen französischem TV-Thriller und viszeraler Charakter-/Moralstudie - „Brotherhood of Tears“ ist oft bildhübsches Krimikino mit zuerst viel mehr Fragen als Antworten.