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Innovative Kost aus Südkorea...13.07.2015

Menschheit wieder mal fertig, nur noch ein paar Hanseln fahren in einem übderdimensionierten Zug über die zugefrorene Erde. Im Zug hinten die Unterschicht, vorne die Elite, ganz vorn der einsame Konstrukteur. Wir folgen nun Curtis und ein paar Kollegen bei Ihrer Revolte vom Zugende bis zur Zugspitze, sehen die Truppe Verluste erleiden, lernen die Funktion des Zuges kennen und freuen uns über ein gänzlich unerwartetes Ende.

Ich mag Filme, in denen die Menschheit dem Untergang geweiht ist, denn diese Filme laden zum Nachdenken ein, zum "was wäre wenn", zum "was würde ich denn tun?". In letzter Zeit gib es einige davon, Elysium, Oblivion, nun also den Snowpiercer. Hier ist insbesondere die Grundidee hervorzuheben, die sich wohltuend vom üblichen Einheitsbrei aus Hollywood abhebt. Natürlich kann man wie in jedem Science-Fiction-Film die Frage nach der Logik des ganzen Treibens stellen, kann sich beispielsweise darüber wundern, daß der Zug stets nur Vollgas fährt...aber diese Details können den guten Gesamteindruck nicht trüben.

Manche Szenen, vor allem aus den ersten zu überwindenden Waggons beim Weg an die Spitze, erinnern ein wenig an die gute alte Zeit der 2D-Prügelspiele, in denen sich ein Mann durch Gegnermassen durchkämpfen muß. Die Actionsequenzen sind allesamt sauber inszeniert, nie hektisch, stets übersichtlich und durchaus recht hart, aber keinesfalls selbszweckhaft. Das große Finale ist dann eine willkommene Abwechslung, der Film hält eine schöne große Überraschung zum Ende bereit, fernab eines typischen Showdowns. Fragen werden geklärt, neue aufgeworfen...Opfer werden gebracht. Darstellerisch alles in Ordnung, Ed Harris ist eh immer eine Freude, technisch sauber, lediglich der rasende Zug von außen ist deutlich als CGI erkennbar. Insgesamt ein schöner Genrebeitrag, 8/10.

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