Review

Snowpiercer(2013)

Ein eindrucksvoller Beweis für außergewöhnliches Kino. Poetisch, stilisierend, wertvoll, intelligent, zu Ende gedacht und ausnehmend gut besetzt. Ein Utopisches, aber sehr pessimistisches Werk voller elektrisierendem Sarkasmus und bitterböser, aneckender Satire. Selten wurde ich von einem Sci-Fi Film jüngeren Datums so gepackt wie von Snowpiercer.

"Inception" oder "Moon" mögen die letzten Jahre noch annährend in diese Ecke geschlagen haben, aber so konsequent, gegen den Strich stringenter Unterhaltung und typischer Sehgewohnheiten, hat seit den 00ern kein Film eingeschlagen. Man fühlt sich an Großtaten wie "Metropolis", "Dark City" oder "2001" erinnert. Auch "RoboCop", "Starship Troopers" oder ähnlich kontroverse Streifen werden zitiert, ohne auch nur zu einer Sekunde zur Zitatensammlung zu verkommen. Wer die bisher genannten Filme oder auch den Videospielklassiker "Bioshock" aus dem Jahre 2007 mag, wird hier ein wohliges kribbeln beim schauen spüren.

Auf einem Zug? Ja dieser Film spielt nur auf einem Zug. Einem sehr langem Zug. Die Menschen haben de Welt in eine Eiszeit gestürzt und die letzten(?!) Überlebenden leben in verschiedene Klassen gepfercht in dieser ungewohnten "Landschaft". Das mag auf den ersten oder zweiten Blick etwas, naja, doof wirken...aber auch andere Werke zeigten schon, dass sich aus einer etwas seltsamen Idee wahre Perspektiven entwickeln können.

Snowpiercer ist so ein Werk. Ein Film mit wundervollen Gesten, Kanten, starken Dialogen, irren Grimassen und dunklen Ideen. Ein "Elysium" oder "Oblivion" wirken hier vergleichsweise etwas verloren, zahm und unschlüssig. Das Snowpiercer wirklich zu Ende gedacht ist und sehr kontrastreich wirkt, steigert den Wiederschauwert ungemein. Man merkt hier, trotz prominenter Besetzung, den asiatischen Stil, die unkonventionelle Herangehensweise und die leidenschaftlichen Einfälle in jeder Einstellung, an jedem Soundfragment und über den Abspann hinaus.

Ein Meisterwerk...10

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