Dieser Film wird für den australischen Regisseur Russell Mulcahy (Silent Trigger, Ricochet - Der Aufprall) immer ein einschneidendes Erlebnis bleiben, denn seine Geldgeber pfuschten ihm massiv ins Handwerk. Da es verschiedene Fassungen von "Highlander II" gibt, fällt es schwer eine objektive Bewertung abzugeben, jedoch ist diese Fortsetzung nicht so übel, wie sie gerne betitelt wird. Natürlich bleibt das mittlerweile schon kultige Original außer Reichweite, aber gute Unterhaltung ist hier allemal drin, allein schon wegen eines süffisant agierenden Sean Connery (Feuerball, The Rock), der hier für den nötigen Humor sorgt.
Was mich etwas am Sequel stört, ist der erhöhte Einsatz von fantastischen Elementen und nicht alle Effekte sind auf dem Stand der damaligen Zeit. Natürlich gehört zu "Highlander" eine gehörige Portion Fantasy, aber hier nimmt das eine ganz andere Dimension an, was allein schon die übertriebene Geschichte beweist. Jedoch ist die Idee, die kontinuierlich kaputt gehende Ozonschicht zu involvieren gar nicht mal übel. So ist Connor MacLeod (Christopher Lambert) an der Entstehung eines künstlichen Schildes beteiligt, welches die Erde vor der Sonnenstrahlung schützen soll. Doch nach mehreren Jahren hat dieses Schild die Erde ins Chaos gestürzt, denn Regen, Schnee, Wind oder die Sonne kommen nicht durch das Schild.
So herrscht hier eine endzeitliche Stimmung, Mulcahy sorgt für einen schmuddeligen und düsteren Look, jedoch fehlt zum perfekten Gesamtpaket ein guter Score und den hat "Highlander II" nur teilweise zu bieten. In Rückblenden erfahren wir, dass Connor in die Zukunft verbannt wurde, während ihn die deutsche Fassung zum Außerirdischen abstempeln will, der vom Planeten Zeist stammt. Somit versucht man wohl die Unsterblichkeit zu erklären, obwohl Mulcahys eigentliche Erklärung eine andere ist. Kurz gesagt, man merkt dem Film schon an, dass hier mehrere Parteien am Werk waren, was auch einige holprige Szenensprünge beweisen. Die Geschichte mit dem Schild ist auch nur Nebensache, denn wieder hat Connor einen ebenbürtigen Gegner zu besiegen, diesmal in Form von General Katana (Michael Ironside), der sich ebenfalls in die Zukunft beamen lässt, um eine Rückkehr von Connor zu verhindern. Doch Connor eilt sein alter Lehrmeister Ramirez (Sean Connery) zur Hilfe, der hier allen die Show stiehlt. Fehlt nur noch die Liebesgeschichte, diesmal verknallt sich Connor in die Rebellin Louise Marcus (Virginia Madsen), die einem Skandal auf der Spur ist. Denn angeblich soll sich die Ozonschicht wieder regeneriert haben, somit wären die Schilde unnütz. Doch der geldgierige Geschäftsführer der Schildfirma, will das um jeden Preis geheim halten.
Damit hat "Highlander II" genügend Inhalt, um eine solide Basis aufzubauen, die jedoch ohne Wendungen auskommt. Ein bisschen zu sehr verzettelt man sich in der Romanze zwischen Connor und Louise und insgesamt will man auch aus der Geschichte mehr machen, als sie eigentlich ist. Dank der Actionszenen kommt es aber nie zu Längen und hier hat man sich erneut ins Zeug gelegt. Neben Schwertkämpfen und Shootouts, hält Mulcahy auch noch sehr ansehnliche Zerstörungsorgien parat. Aber die beste Actionszene gibt es leider nicht im Finale, sondern schon im ersten Drittel, nämlich den Angriff der zwei Attentäter auf Connor. Hier geht es wirklich zur Sache und insgesamt gesehen vermag "Highlander II" in diesem Punkt auch zufrieden zu stellen. Das Aufeinandertreffen von Connor und Katana hätte man sich aber ein bisschen spektakulärer gewünscht.
Christopher Lambert (Beowulf, Fortress - Die Festung) macht in seiner Paraderolle erneut eine gute Figur, aber gegen einen Sean Connery kommt man eben nicht an. Michael Ironside (Total Recall, Starship Troopers) ist als Fiesling eine Bank und Virginia Madsen (Candyman´s Fluch, God´s Army) ist als Love Interest auch in Ordnung.
Ganz ordentliches Sequel, welches natürlich mehr auf Action ausgelegt ist, aber trotzdem eine passable Story zu bieten hat. Mit den fantastischen Elementen hätte man sich ruhig bedeckter halten können, aber "Highlander II" ist eine durchweg unterhaltsame Sache, die durch Connery an Klasse gewinnt. Zu kritisieren wären noch ein paar nicht zeitgemäße Effekte, doch das will man Mulcahy nicht ankreiden, bei den ganzen Twists mit den Geldgebern.