Die Talsohle des Tierhorrors ist spätestens dann erreicht, wenn ein hellblau schimmernder, lichtdurchlässiger Hai auf das Zielpublikum losgelassen wird. Zwar gab es seit Spielbergs Klassiker immer mal wieder einige weniger angriffslustige Biester, doch wenn man die Bedrohung rein gar nicht als solche empfindet, ist es mit dem Mitfiebern nicht weit her.
Die Geschichte steigt mit einigen Rednecks in einem Fischerboot ein, welche einen weißen Hai erlegen. Doch dieser zieht sich in eine Höhle zurück und verwandelt sich in einen Geisterhai und verbreitet fortan Schrecken in dem kleinen Örtchen Smallport. Einige Teens um Ava wollen den Spuk mithilfe eines alten Leuchtturmwärters stoppen...
Was in der deutschsprachigen Fassung sogleich bitter aufstößt, ist die schlechteste Synchro aller Zeiten, da hier nicht nur ein paar Stimmen daneben liegen, sondern ausnahmslos jede.
Hinzu kommen einige asynchrone Momente, die rasch bewirken, zum Originalton zu wechseln. Aber auch hier vermag die Geschichte kaum zu fesseln, da die Figurenzeichnungen gegen Null tendieren und kein wirklicher Sympathieträger auszumachen ist, zumal unsere Teens oftmals reichlich unüberlegt handeln.
Hinzu kommt ein klischeebeladener Bürgermeister, der die Version eines Geisterhais natürlich nicht glaubt und andererseits um die anstehende Wahl fürchtet, während sich sein Sohn im Verlauf immerhin zum Heldentrio gesellt.
Das Geschehen gestaltet sich zwar einigermaßen ereignisreich und es wird mit ordentlichem Erzähltempo zu Werke gegangen, doch die unterirdischen Effekte rauben dem Ganzen auf Dauer den Unterhaltungswert, zumal sich der Stoff viel zu ernst nimmt.
Hinzu kommt die Willkür, dass der Geisterhai an jedem beliebigen Ort auftaucht, wo auch nur ein Minimum an Wasser vorhanden ist. Bei einer Pool-Party ist das noch zu verkraften, doch sobald er Opfer durch ein Abflussrohr zieht oder Carwash-Babes im Putzeimer verschwinden, sind allenfalls noch knallharte Trashfans gefragt.
Da der Hai mehr oder minder durchsichtig ist, fallen die Gewaltszenen eher harmlos aus, wobei auch hier sehr minderwertige Computereffekte eingesetzt werden. Ein abgetrennter Kopf, ein abgerissener Arm und einige Körperteilungen kommen von daher vergleichsweise harmlos daher.
So halluziniert jemand im Rausch, es gibt eine Entdeckung im Fischereimuseum, ein altes Tagebuch könnte Aufschluss geben und am Ende geht es zu einer Höhle, welche kaum deutlicher nach billiger Studiokulisse aussehen könnte. Dass bei alledem der Score noch einigermaßen mitpoltert, interessiert gegen Ende kaum noch, auch wenn der Showdown noch ein wenig an der Temposchraube dreht.
Schwimmen Haie nicht gerade im Meer, können sie auch mal im Supermarkt auftauchen, doch wenn sie als schimmerndes Licht in einem Trinkbecher erscheinen, ist es mit der Ernsthaftigkeit endgültig vorbei. Dennoch dürften Trashfans kaum auf ihre Kosten kommen, denn dafür sind die Effekte zu plump, die Figuren zu wenig sympathisch und der Plot zu eindimensional und vorhersehbar. Das flotte Tempo kaschiert zwar ein wenig, doch von einer Empfehlung an Genrefans ist der Streifen Lichtjahre entfernt.
3 von 10