Ich möchte mich in dieser Filmkritik darauf beschränken, die offensichtlichen Aussagen und Inhalte, die "Independence Day" dem Zuschauer vermitteln soll, auseinanderzusetzen und verzichte darauf, auf den Film selbst einzugehen.
"Independence Day" zählt ganz klar zu den Erzeugnissen eines neu aufgekommenen US-amerikanischen Patriotismus, wobei bei der charakteristischen Schwarz-/Weiß-Malerei" hier an die Stelle des klischeebehafteten Feindbildes statt Kommunisten und Nationalsozialisten Außerirdische treten mußten.
Das schlimmste ist hierbei, daß "Independence Day" und weitere Werke dieser Art als Film wirklich todernst genommen werden wollen!
Eine wirkliche Handlung bekommt man bei "Independence Day" dagegen nicht, es wird sich rundweg in eine Verherrlichung der US-amerikanischen Gesellschaft ergangen, wobei einem bei der Reihe der gebotenen Charaktere und vermeintlichen Sympathieträger wirklich alles geboten wird : Der intellektuelle Ingenieur (Goldblum), der auch schließlich die ganze Welt rettet, ein wahrhaft selbstloser US-Präsident (Pullman), der für die Nation und sein Volk sein eigenes Leben aufs Spiel setzt und schließlich der super-coole Neger Will Smith, den der Zuschauer von der ersten Sekunde an zu lieben geradezu genötigt wird.
Die dargebotene Glorifizierung der USA und ihre Märtyrerrolle, die in diesem Film insbesondere in Form der zerstörten "nationalen Symbole" (Das Weisse Haus usw.) der Weltmacht Amerika breiten Raume einnimmt, ist unerträglich.
Da der Film zudem auf den historischen"Independence-Day" angesetzt wurde, müßen die außerirdischen Aggressoren m.E. zudem als Substitut für england-feindliche Ressentiments des patriotischen Klientels, auf welches dieser Film sichtlich zugeschnitten wurde, herhalten. Zugegeben : Bringt aber nachvollziehbar auch entsprechend Geld an der Kinokasse
Lachhaft einfach nur, wenn der US-Präsident das Kampfgeschwader gegen die außerirdischen Raumschiffe anführt. Wo war denn z.B. bitteschön George W. Bush als die Anschäge am 11. September 2001 erfolgten? Im sicherstem Bunker!
Daß sich ausgerechnet die USA in diesem Machwerk in geradezu larmoyanter Art und Weise als Opfer einer fremden Aggression herausstellen möchten - mit selbstverständlich eindrucksvollsten Effekten, Animationen, Getöse usw. - wohlgemerkt nach : Hiroshima und Nagasaki, Vietnam macht diesen Film zu einem schwer verdaulichem Produkt!
Für dieses Machwerk jedenfalls nicht mehr als :
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