„Independence Day“ ist neben Forrest Gump bis dato der einzige Film den ich zweimal im Kino genießen durfte. Genießen deshalb, weil es sich auch hierbei um einen Film handelt, den man sich auch nach Jahren jederzeit mal wieder ansehen kann. Und Roland Emmerich dürfte es wohl auch diesem, seinem Meisterwerk zu verdanken haben dass er seitdem mit zur ersten Wahl gehört was Katastrophenfilme und gigantische Produktionen anbelangt.
Ich denke auf die Story muss ich hierbei nicht näher eingehen. Umgesetzt wurde der ganze Film jedoch hervorragend und man merkt ihm seinen Laufzeit von gut über zwei Stunden die ganze Zeit über nicht wirklich an. Sie vergeht sozusagen und Treffenderweise im Fluge. Zwar versucht der Film seinen doch ordentlich vorhandenen und präsentierten Patriotismus auf die ganze Welt zu beziehen bzw. abzuwälzen, doch leider bleibt es mal wieder an den Amerikanern hängen die Welt zu retten. Dies allerdings schadet dem Film in keinster Weise. Die Szenen- und Ortswechsel sind gelungen und der Plot ist durchweg leicht nachvollziehbar und Lückenlos
Als überaus überzeugend sind natürlich auch die bis zum Zeitpunkt des Erscheinens noch nie da gewesenen Effekte, welche bis heute nichts an ihrer Faszination verloren haben. Tanklaster und Autos fliegen durch die Luft als wären sie aus Zuckerwatte, Häuser zerfallen im wahrsten Sinne des Wortes zu staub und die zunächst scheinbar drückende Überlegenheit der außerirdischen Besucher scheint unüberwindbar zu sein. Sämtliche Versuche deren Angriffe, sogar mit atomaren Mitteln schlagen fehl bzw. werden sofort im Keim erstickt. Zunächst scheint die Lage ausweglos, wäre da nicht die rettende Idee die Aliens ganz schlicht und einfach mit einem Virus zu infizieren. „Independence Day“ steigt auch mehr oder weniger ohne lange Vorgeschichte direkt im Geschehen ein, was den Film auch von der erster Minute an spannend macht und diesen Spannungsbogen auch bis zum Ende hin konstant weit oben hält.
Das Aufgebot der Darsteller kann allemal als Top – Besetzung angesehen werden. War ein Will Smith zum damaligen Zeitpunkt lediglich durch „Bad Boys“ positiv in Erscheinung getreten so beweist er hier schon recht bald als mal zu einem großen Action – Star avancieren würde. Ausserdem bringt er natürlich auch eine ordentliche Portion Humor mit ein, ich erinnere dabei lediglich an die Szene mit dem abgestürztem Raumschiff in der Wüste von Nevada – einfach der Brüller. Bill Pullmann ("Wyatt Earp“, „Lost Highway“) verkörpert die Rolle als Präsidenten auch sehr gut. Man möchte sich fast wünschen er würde mit seiner Einstellung auch in der Realität mal kandidieren. Jeff Goldblum („Die Fliege“) sowie auch Mary Donnell und Randy Quaid und natürlich auch alle weiteren Darsteller können ebenfalls überzeugen. Und auch Fans von „Star Trek“ dürften aufgrund der fast durchweg äußerst amüsanten Darstellung von Brent Spiner (in Stark Trek Lt. Commander Data) als Dr. Brackish Okun zufrieden sein.
„Independence Day“ ist in allen Belangen ein Katastrophenfilm allererster Güte. Er beinhaltet sämtlich Elemente die einem Film jener Art abverlangt werden um beim Publikum Anklang zu finden. Große Zerstörungen, viel Emotionen, tolle Ansprachen, etwas aus der Beziehungskiste und nicht zuletzt ein furioses und atemberaubendes Finale. Dies alles kann „Independence Day“ jedenfalls fast komplett in sich vereinen und wurde somit wohl auch zu einem der erfolgreichsten Streifen der Filmgeschichte.