ID 4 ist nicht der erste Film über eine Alien-Invasion, aber der wohl spektakulärste. Vor der Ansicht sollte man sich aber über eines im klaren sein:
Dieser Film strotzt vor Pathos und US-Patriotismus. Hier retten die Amis mal wieder (fast) im Alleingang die Welt. Wer damit nichts anfangen kann, sollte vom Ansehen absehen - für alle anderen heißt es Gehirn abschalten und amüsieren.
Denn Independence Day ist Kino ohne Anspruch, dafür aber mit 1A Effekten und großartiger Action. Emmerichs Effektteam setzte dabei weniger auf Computertricks, die man, trotz fortgeschrittener Technik, in den meisten Fällen ausmachen kann, sondern nutzte aufwendige Modelltechnik um z.B. das weiße Haus oder das Empire State Building und ganze Metropolen dem Erdboden gleich zu machen. Das Ergebnis weiß auch heute noch zu überzeugen. Doch auch die Computereffekte wissen zu gefallen, beispielsweise die tollen Flugsequenzen und Luftschlachten, insbesondere am Ende des Films.
Doch die Invasion und der Angriff der Außerirdischen bleibt das eigentliche Highlight des Films. Die riesigen Schatten, die sich über die Metropolen legen, sorgen für eine unheilvolle Stimmung und gleichzeitig für eine enorme Vorfreude beim Publikum. Und wenn die Hölle dann losbricht klappt die Kinnlade runter, und das durchaus auch bei mehrmaligem Sehen.
Neben Action und Effekten kann der Film mit Humor und coolen Sprüchen punkten, für die natürlich in erster Linie Will Smith zuständig ist. Sein Charakter ist auch gleichzeitig größter Sympathieträger des Films, dicht gefolgt von Goldblums Rolle, die stark an Dr. Ian Malcolm aus Jurassic Park erinnert. Ebenfalls erwähnt sei noch Randy Quaid, der ebenfalls für den ein oder anderen Grinser sorgt, wenngleich seine Figur eigentlich eine tragische ist. Aber das zeugt für den simplen Charakter dieses Films.
Weniger gut ist der ausdrucksschwache Bill Pullmann als US- Präsident.
Fazit: Tolle Effekte, knallige Action, sympathische Darsteller und coole Sprüchen machen ID4 zu einem unterhaltsamen Popcornfilm, der aber ohne übermäßigen Pathos und US- Patriotismus noch besser wäre. Aber sei’s drum: Mir macht der Film Spaß und das immer wieder. (8/10)