... Anna, eine junge Novizin, soll bald ihr Gelübde ablegen. Zuvor jedoch schickt ihre Oberin sie zu ihrer Tante Wanda, ihrer letzten lebenden Verwandten, von welcher sie sich verabschieden solle - gleichwohl Wanda das mehrfache Bitten der Oberin, die Waise bei sich aufzunehmen, abgelehnt hatte.
Kaum bei ihrer Tante angekommen, erfährt Anna, dass sie eigentlich Ida Lebenstein heißt und die Tochter von Haim Lebenstein und Róza Herc ist, einem während der Besetzung ermordetem jüdischen Paar. Wanda hatte damals auch ihren eigenen Sohn mit Haim und Róza verloren, nachdem sie ihn bei ihrer Schwester zurückgelassen hatte, um im Widerstand zu kämpfen. Beide Frauen machen sich gemeinsam auf, den Todesort der Verwandten zu suchen - und die Überreste und den Täter... Dabei offenbart sich auch Wandas jüngere Vergangenheit, in der sie als schonungslose Anklägerin in Prozessen der frühen 50er Jahre tätig gewesen ist - und die ihr nun wie ihre Arbeit als Richterin auf der Suche nach der letzten Ruhestätte zugute kommt. Derweil muss Anna/Ida zu ihrer neuen Identität als Tochter ermordeter Juden finden und diese - und den Antisemitismus einiger christlicher Mitmenschen - mit ihrem bislang gelebten Katholizismus und dem geplanten Gelübde vereinbaren. Zumal sie auf ihrer Reise zaghaft Freundschaft mit einem jungen Saxophonisten schließt, dessen Begeisterung für John Coltrane einen frischen Wind zu verheißen scheint...
Letztlich werden die Leben beider Frauen durch diese Reise entscheidend geprägt...