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Bestes Darstellerkino - 03.11.2016

In den Achtzigern, zum Beginn der AIDS-Epidemie, infiziert sich auch der Cowboy Woodroof, zwar nicht schwul, aber eben doch infiziert. Seine Arbeitskollegen ächten ihn, und laut Urteil der Ärzte bleiben ihm noch 30 Tage, in denen er, wie es so schön heißt, seine Angelegenheiten ordnen soll. Doch ein Cowboy hat seinen eigenen Willen, und so reist Woodroof nach Mexiko, besorgt sich andere Präparate, kann den Verlauf der Krankheit eindämmen und gründet schlißelich, da der Import und Verkauf der Präparate verboten sind, einen Club. Dieser soll aidskranken Menschen Zugriff auf ebendiese Medikationen geben. Doch was die FDA nicht will, das läßt sie nicht zu - daher muß sich Woodroof den Rest seines Lebens mit der Bürokratie herumstreiten. Zumindest geht dieser Rest länger als 30 Tage...

Drama, Baby! Wieder einmal darf der Schönling McConaughey sich an eine Rolle so anpassen, wie es körperlich nur eben möglich ist. Schlimm sieht er aus, mit Schnauzer, ausgemergelt, bleich, krank...aber egal, er verkörpert nicht nur einen kranken Mann, sondern eine Figur mit eisernem Überlebenswillen, die sich schließlich im Angesicht der Krankheit auch von der eigenen Homophobie abwendet. Der Film beschönigt wenig, AIDS ist ja auch keine Krankheit, die den daran leidenden Menschen gut aussehen läßt, mit all den Folgen, die ein geschwächter Organismus eben nicht mehr aushält. Und so geht der Film voran, man weiß, es wird nicht gut enden...

...und für einige Beteiligte tut es das auch wahrlich nicht, sie sterben, noch bevor der Film sein Finale erreicht hat und der Cowboy wieder auf dem Bullen reitet. Nebenbei wird noch eine kleine Liebesgeschichte angerissen, die an sich aber etwas überflüssig daherkommt. In Summe finde ich den Film schon packend, hervorragend besetzt, aber mit der Thematik kann ich so viel nicht anfangen. Egal, als Drama funktioniert der Streifen, die Oscars sind verdient, und der Verzicht auf ein Happy-End paßt, daher 8/10.

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