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Weil ihre Kollegin Tammy just von den Bullen hops genommen wurde, übernimmt die Prostituierte Rose deren anstehenden Kunden-Termin in einem billigen Motel. Der Freier Jacob entpuppt sich dann auch als merkwürdiger Typ, der Rose zunächst zum Abendessen lädt und sich stundenlang ihre Lebensgeschichte anhört, bevor es dann doch noch ab in die Kiste geht. Im Anschluss daran entdeckt die junge Frau in einer Tasche im Badezimmer solche vertrauenserweckenden Utensilien wie ein Seil, Betäubungsmittel und eine Pistole. Jacob beteuert allerdings, dass diese Dinge für ihn selbst gedacht sind, denn - Achtung, jetzt kommt's - er behauptet, ein Werwolf zu sein und in dem versifften Motel auf einen Besuch seines Untergrund-Arztes zu warten, der mit einer heilenden Spritze doch hoffentlich noch rechtzeitig auftaucht, bevor in derselben Vollmond-Nacht erneut die Transformation einsetzt. Als dann stattdessen aber Roses Zuhälter Kevin auf der Matte steht und es auf die Kohle abgesehen hat, die Jacob im Safe seines Zimmers verwahrt hat, gerät die Situation gänzlich aus dem Ruder... Die Porno-Darstellerin Tori Black hat sich offenbar in der Absicht, ein wenig im reinen Mainstream-Bereich Fuß zu fassen, den vorliegenden, völlig zerlaberten Pseudo-Werwolf-Streifen selbst auf den schönen Leib produziert... und das offenbar nur mit dem Klimpergeld, das noch vom letzten Ferkelfilm-Dreh übrig geblieben ist, denn "Half Moon" ist eine größtenteils nur in einem einzigen, hässlichen Zimmer spielende und gänzlich spannungslose Jämmerlichkeit auf schierem Amateurfilm-Niveau. Das Netteste, was man über Jason Tolers minderbemitteltes Filmchen sagen kann, ist, dass es hier und da mal ganz dezente Erinnerungen an Katt Sheas Genre-Romanze "Dance of the Damned" von 1988 weckt, die ja ebenfalls weitestgehend als kammerspielartiges Zwei-Personen-Stück daherkam... dort waren es halt eine Stripperin und ein Vampir, hier sind es eben 'ne Nutte und ein Werwolf. Jacke wie Hose, und toll war DER auch schon nicht, aber "Half Moon" unterbietet ihn doch mühelos nochmal um Längen! Eine ganz schlechte Idee war es zudem, die Chose als eher intime Acting-Exercise anzulegen und dann auch noch zu erwarten, dass Frau Black und ihr darstellerisch nicht minder gehandicapter Co-Star die Angelegenheit über viele ausschweifende Dialog-Passagen hinweg schauspielerisch tragen, was mal echt nicht der Fall ist! Nö, hier kann man stattdessen dabei zusehen, wie zwei Leute, die dazu absolut nicht in der Lage sind, sich förmlich einen bei dem Versuch abbrechen, halbwegs flüssig ihre Textzeilen runterzuleiern, ohne sich dabei zu verletzten... und wenn dann zwischendurch mal emotionalere Töne angeschlagen werden sollen, ist der Ofen völlig aus! Im Endeffekt führt das dazu, dass der eh schon tödlich langweilige "Half Moon", der gerade mal knappe 80 Minuten geht, sich anfühlt, als würde er anderthalb Tage dauern, so unerträglich zäh und unansehbar ist das alles geraten. Die Genre-Crowd wird dabei dann auch erst in den letzten fünf Minuten ein klitzekleines bisschen mit minimal blutiger Action, einer beschissenen Verwandlungs-Szene (billig hingwichst per Heim-PC) und 'nem schundig-zotteligen Werwolf-Kostüm bedient, was den Speck natürlich da auch nicht mehr fett macht. Immerhin: "Howling VII" und "Howling Resurrection" dürfen sich freuen, sind sie nun doch nicht mehr spontan die schlechtesten Werwolf-Streifen, die einem so in den Sinn kommen! So verbleibt als einzig positiver Punkt, den man "Half Moon" zugestehen mag, die unbestreitbare Attraktivität seiner Hauptdarstellerin, die sich für eine kurze (softe) Sex-Szene auch nackig macht, aber ganz ehrlich: Wer Tori Black so richtig in Aktion sehen will, ist mit einem ihrer Pornos mal echt weitaus besser bedient... und der dürfte dann vermutlich auch mehr wie'n "richtiger" Film aussehen, als das hier...

1/10

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