Durch einen dummen Zufall legt sich Ex-DEA-Agent Phil Broker, der sich mit Tochter Maddy nach einem harten Undercover-Job nach Louisiana aufs Land verkrümelt hat, mit der Familie des örtlichen Crystal-Meth-Kochers Gator Brodine an. Dieser findet schnell heraus, welchen Beruf Broker nachgeht und glaubt natürlich sofort, dass man hinter ihm her sei. Deshalb informiert Gator auch prompt jene Motorrad-Gang, die Broker vor kurzem mit Ach und Krach hochgehen ließ. Damit, so glaubt zumindest Gator, sollten die Probleme gelöst sein, doch Broker ist ein harter Hund...
Alt und ausgetreten sind die Pfade, die Jason Statham mit „Homefront“ betritt, aber auch ziemlich gut und trittsicher. Kein Wunder, schrieb sich doch Sylvester Stallone höchstpersönlich das Drehbuch zu seinen muskelbepackten, Einer-gegen-alle-Zeiten auf den Körper (und produzierte heute seinen Stoff). Ob nun „City Cobra“, „Rambo“ oder eben „Homefront“, angestimmt wird hier wie dort das Hohelied des einsamen Kämpfers, der zu Dingen gezwungen wird, von denen er glaubte, sie hinter sich gelassen zu haben. Das alles kennen wir bereits hinlänglich, das alles klingt irgendwie vertraut. Und dennoch weiß „Homefront“ auch nach (oder vielleicht gerade wegen) heutigen Genremaßstäben zu überzeugen. Wirklich übertriebene, Unmenschliches abverlangende Aktionen gibt es hier nicht, allenfalls sind sie hübsch geerdet, knochentrocken und immer im Bereich des harschen Realismus längst vergangener Thriller-Zeiten, aus denen Perlen wie „Point Blank“ (der mit Lee Marvin) und „Dirty Harry“ hervorgingen (An dieser Stelle darf der geneigte Fan aber auch in Erinnerungen an Burt Reynolds zwei „Gator“-Filme schwelgen, die thematisch irgendwie passen). Zu denen wird „Homefront“ zwar nie aufschließen, dazu werden hier nämlich einige genretypischen Zufälle (wie z. B. Das Auffinden der Akten Brokers durch Gator) allzu plump strapaziert, doch ist Gary Fleders Südstaaten-Krimi-Drama durchaus eine willkommene Abwechslung im sonst so überfrachteten Overkill-Action-Genre, zumal Statham weiterhin ein Garant für knackig-harte Prügel-Einlagen ist und James Franco den Bösewicht Gator Bodine mit viel Verve spielt. 2,35:1. Des weiteren mit Winona Ryder, Clancy Brown, Rachelle Lefevre u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin