Typisch Besson...18.01.2015
Mafiafamilie im Zeugenschutzprogramm muß sich in Frankreich nicht nur mit den Franzosen herumschlagen, sondern sich final auch noch einer Killertruppe erwehren, die haßbedingt wegen des Verrats alle Familienmitglieder meucheln möchte.
Tja, wenn Luc Besson auf dem Regiestuhl sitzt, dann darf man keine Feinheiten des Drehbuchs erwarten. Hier fehlt wirklich, wirklich sehr viel...und das macht das Produkt dann doch auf eine gewisse Weise beliebig. Man würde so gerne etwas über die Hintergründe des Verrats ( allein das "warum?" ) erfahren, möchte wissen, wieso das FBi ständig ein Auge auf die Familie hat, möchte gerne ergründen, wo die bisherigen Stationen der Familie gewesen sind...und warum die vier Leute einer Horde bestens ausgerüsteter Killer mehr als gewachsen scheinen. Aber darum geht es Herrn Besson nicht, er möchte einen amüsanten Film drehen, das Publikum unterhalten...und das gelingt ihm in der Tat sehr gut.
Sicher ist das aber nicht sein Verdienst alleine, sondern vielmehr das der drei Hauptdarsteller DeNiro, Jones und Pfeiffer. Sind alle alt und auch alt geworden, was sich in den vielen Falten ablesen läßt, die nun die Gesichter zeichnen, aber ich mag einfach die knurrige Art von Herrn Jones, und Herrn De Niro werde ich immer mit der Mafia verbinden, egal, was er spielt. Hier großartig eine Sequenz, in der er das Geschehen in Good Fellas für ein französisches Publikum kommentiert...und sehr schön auch alle Szenen, in denen er mit seiner vermeintlichen Friedfertigkeit kokettiert. Dennoch, es fehlt dem Film eine erzählerische Ruhe, die das gesamte Treiben abrundet, und weil das so ist, kann man den Streifen gut gucken, hat seinen Spaß, aber dann ist der Film auch schnell wieder vergessen...7/10.