Ein riesiger Meteorit ist auf dem nordamerikanischen Kontinent eingeschlagen und nun verbreitet sich eine Feuerwalze rund um den Globus, die alles vernichten wird. In der australischen Kleinstadt Perth hört man via Radio von der Katastrophe und weiß, dass man nur noch wenige Stunden zu leben hat, bevor die Flammen alles vernichten. Da zählen keine Gesetze und auch keine gesellschaftliche Regeln mehr. Der selbstsüchtige James lässt seine Freundin einfach im Stich, um zu der Weltuntergangs-Party seines Kumpels Freddy zu fahren. Unterwegs gabelt er mehr oder weniger unfreiwillig die zehnjährige Rose auf, die James auf dem gefahrvollen Weg die Augen für die wichtigen Dinge in diesen letzten Stunden öffnet…
Zumeist wird beim Thema globale Katastrophe bzw. Weltuntergang die prallgefüllte Special-Effects-Kiste aufgemacht und großes Event-Kino in die Gänge gebracht, damit der Popcorn- und Pepsi-Cola-Verkauf der Multiplexe mal wieder mächtig angekurbelt wird und die Kasse klingelt. Vergnügen soll man sich, wenn es anderen dreckig geht und unser Planet im Lokus verschwindet. Wie überrascht ist man da doch, dass man das Ganze auch viel, viel kleiner und intimer darstellen kann und man angesichts des Dramas, was sich da vor einem ausbreitet, eigentlich gar kein Bock mehr hat auf Bier und Chips vor dem Fernseher. Zu intensiv und zu eindringlich geht Zak Hilditch der zentralen Frage nach, was man eigentlich anstellen sollte, wenn man weiß, dass man nur noch wenige Stunden zu leben hat. Die Ausweglosigkeit der Situation und das absolute Verloren-Sein werden hier in Bilder gepackt, die trotz ihrer Schlichtheit zu fesseln vermögen. Episoden am Rande, so wie die der Selbstmord heischenden Familie in der Bücherei, brennen sich gnadenlos ein. Aber auch Freddys Sodom-und Gomorrha-Party ist ohne vordergründig plakativ zu wirken auf den Punkt gebracht. So ist „These Final Hours“ zu einem großen Gegenentwurf zu solchen Blockbuster-Filmen wie „2012“ und damit erstaunlich sensibel und ernst geraten. Wer also actionorientiertes Endzeit-Kino à la „Mad Max“ (passt jetzt sehr schön wegen der australischen Produktions-Dollars) und Konsorten erwartet, der wird herb enttäuscht sein. Wer sich allerdings auf eine mehr oder weniger recht stille Reflektion über ein durchaus ernstes Thema einzulassen gedenkt, wird „These Final Hours“ so schnell nicht wieder vergessen. Bildformat 2,35:1. Mit Nathan Phillips, Angourie Rice, Daniel Henshall, Jessica De Gouw u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin