Wie bringt man seine Frau um? (1965)

Stanley Ford zeichnet Comicstrips für Tageszeitungen, ist wohlhabend und überaus glücklich über sein Junggesellendasein. Doch sein perfekt eingerichtetes Leben wird empfindlich gestört, als er eines Morgens neben einer blonden Italienerin aufwacht, die er am Vorabend im Suff geheiratet hat. Eine Scheidung ist nicht drin, sein Butler und Freund verlässt ihn, und sein Comicheld, Geheimagent Bash Bramigan, reflektiert seine neue Lebenssituation und mutiert zum tollpatschigen, verheirateten Pantoffelhelden. Als für Stanley die Situation unerträglich wird, beschließt er, zumindest seinem Comichelden sein früheres Leben in Würde wieder zurückzugeben: Er lässt ihn seine Frau ermorden. Als zur selben Zeit die echte Mrs. Ford spurlos verschwindet, wird er wegen Mordes angeklagt. Die Karten stehen schlecht. Sein eigener Comicstrip wird als Beweis seiner Schuld erachtet.

Ich habe hier bewusst die Beschreibung von ofdb übernommen, denn die ist sowas von gelungen – das hätte ich niemals hinbekommen - ein großes Lob an den, der diese Zeilen verfasst hat.

Für einen Streifen aus den 60ern ist der Film doch sehr progressiv, weil extrem ungewöhnlich, wenn man sich auch erstmal an diese recht abgedrehte Handlung gewöhnen muss. Insbesondere die ersten 30 Minuten sind schon fast grotesk.

Über Jack Lemmon braucht man sicher nicht viel zu sagen – einer der besten Schauspieler, den Hollywood je hatte. Eine dankbare, weil großartige Rolle, hat jedoch ein mir unbekannter Herr namens Terry Thomas, der hier als Butler fast die besten Szenen hat, was auch an seinen herrlich sarkastischen Monologen aus dem Off liegt.

Und wieder muss ich Lob loswerden – auch wenn es langsam langweilig wird, aber ich kann ja auch nix dafür. Was man hier aus dem Bild gezaubert hat ist unfassbar. Diesbezüglich steht der Streifen einer neuen Produktion fast nicht nach. Tolle Schärfe und satte Farben – das nenne ich mal einen Transfer. Auch der Ton kommt erstaunlich gut und harmonisch abgemischt rüber, so dass technisch hier alles perfekt ist.

Der Streifen selbst ist sicherlich nicht jedermanns Fall und gehört auch nicht zu den bekanntesten von Lemmon, wer ihn aber schon immer mal in einer exzellenten Umsetzung haben wollte, kann hier bedenkenlos zugreifen.