Lex Walker wird aus dem Einsatz in Afghanistan abberufen, weil er in der Heimat die Leiche seiner Tochter identifizieren soll. Aber in der Pathologie merkt er, dass die Leiche nicht seine Tochter ist. Zusammen mit einem Detektiv sucht er nun nach seiner Tochter und folgt einer Spur, die zu deren früheren Boss führt, einem verkommenen Cyber-Millionär, der alles tun würde, um sein Imperium zu beschützen. Hat er die Frau verschwinden lassen? Walker ist sich dessen sicher. Er will seine Tochter retten - oder sie rächen!
Im Grunde genommen handelt es sich bei "The Outsider" um einen äußerst soliden B-Actioner dem eine erstaunlich interessante Geschichte zu Grunde liegt. So beginnt die ganze Chose auch sehr vielversprechend und versorgt den Zuschauer sogleich mit der Hoffnung, das es sich an dieser Stelle um einen recht unterhaltsamen Vertreter seiner Art handelt. Leider werden eventuell aufkommende Erwartungen schon ziemlich schnell wieder relativiert, denn spätestens als Hauptdarsteller Craig Fairbrass nach einigen Minuten das erste Mal die Bühne betritt wird einem schnell klar, das der spannende Einstieg in das Geschehen wohl gleichzeitig auch als einer der wenigen Höhepunkte angesehen werden kann die dieser Film zu bieten hat. Von nun an wird man nämlich mit sämtlichen Klischees konfrontiert die sich dabei nicht nur auf so manche Handlungsweisen der Protagonisten beziehen, sondern in erster Linie durch die Darstellung der Hauptfigur in Erscheinung treten. Fairbrass wirkt in der Rolle des Lex Walker wie ein Dinosaurier aus längst vergangenen Zeiten und agiert auch dementsprechend, so sind diverse billig in Szene gesetzte Prügeleien nicht unbedingt als Action Highlights zu bezeichnen.
Dieser negative Kritikpunkt zieht sich dann auch wie ein roter Faden durch das gesamte Szenario das leider nur sehr wenige echte Schauwerte beinhaltet und zudem die immer gleichen Abläufe wiederholt, die lediglich immer durch wechselnde Schauplätze gekennzeichnet sind. Ehrlich gesagt ist das auf die Dauer ganz schön ermüdend und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das man als Betrachter eher teilnahmslos die Geschehnisse an sich vorbei ziehen lässt. Echte Kurzweil sieht dann doch etwas anders aus und Regisseur Brian A Miller hat es versäumt, aus durchaus vorhandenem Potential und einer von der Thematik her recht spannenden Story ein ordentliches Gesamtpaket zu schnüren, das einen durchgehend bei Laune halten kann.
Stattdessen wurde die Chose jedoch mit einer Darsteller Riege besetzt die diese Bezeichnung nur in teilweise erkennbaren Ansätzen verdient. Und das obwohl hier einige bekannte Gesichter am Start sind, so gibt es beispielsweise auch ein Wiedersehen mit dem in die Jahre gekommenen James Caan, der allerdings vom Aussehen und auch von der schauspielerischen Leistung her nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Man kann allerdings durch die Bank kein überzeugendes Zeugnis für die Akteure ausstellen, die allesamt seltsam lustlos und steif agieren, so das die gesamten Ereignisse auch nicht gerade glaubhaft erscheinen. Das wertet den ohnehin schon nicht sonderlich guten Gesamteindruck nicht gerade auf und die deutsche Synchronisation dieses Werkes setzt dem Ganzen dann zusätzlich noch die absolute Krone auf. Ohne Ausnahme wurden hier nämlich alle Protagonisten mit deutschen Stimmen versehen die im Grunde genommen jeglicher Beschreibung spotten. Bei diesem Punkt hat man dann ganz augenscheinlich nicht viel von den geschätzten 4.000.000 $ ausgegeben die für die Produktion zur Verfügung standen. Wahrscheinlich hat man die Synchronsprecher ganz nebenbei an einer Pommes Bude verpflichtet und gleichzeitig vertraglich fest geschrieben, das sie die ihnen zugeteilten Dialoge doch bitte so befremdlich wie nur möglich von sich geben, denn anders ist das Ergebnis kaum logisch zu erklären.
Es gibt also bis auf einen vielversprechenden Beginn herzlich wenig Positives zu bemerken, so das "The Outsider" letztendlich auch nicht auf allzu große Gegenliebe beim Zuschauer treffen dürfte. Lediglich ganz hart gesottene Genre Freaks und Vielseher könnten diesem Werk etwas abgewinnen, das in seiner Gesamtheit gerade einmal knapp über einem typischen Rohrkrepierer anzusiedeln ist. Bedenkt man allerdings das ungelenke Schauspiel und die richtig üble Synchronisation, so könnte sich unter Umständen auch ein Fest für so manchen Trash Liebhaber zu erkennen geben. Wie dem aber auch sei, einen nachhaltigen Eindruck dürfte diese Produktion jedenfalls nicht hinterlassen.
Fazit:
Gute 5 Minuten kann man sich der Hoffnung hingeben das man es eventuell mit einem sehenswerten B-Movie zu tun bekommt. Danach ergeht sich das Szenario in der absoluten Banalität und Vorhersehbarkeit, wobei der Betrachter auch die unsäglichen Dialoge und das miese Schauspiel über sich ergehen lassen muss. Von einer Empfehlung ist man also ziemlich weit entfernt, so das man am besten einen großen Bogen um diesen Film machen sollte.
3/10