IN DER STUNDE DES LUCHSES oder Ein kleiner Film mit einer großen Wirkung, wenn man mag!
Es wäre fatal, hier einen Thriller oder Psychothriller zu erwarten. Obwohl man dies nach der brutalen Anfangssequenz denken könnte.
Nein, IN DER STUNDE DES LUCHSES ist ein kleines Psychodrama, dass in keiner Szene größer wirken möchte, als es ist.
Die Geschichte passt vom Ablauf her auf einen halben Bierdeckel.
Eine Komplexität durch wechselnde Schauplätze oder mannigfaltige Personen ist nicht gegeben. Bis auf einige Randschauplätze gibt es nur zwei nennenswerte Handlungsgebiete – die Anstalt und die Hütte im Wald.
Dass es sich bei IN DER STUNDE DES LUCHSES um eine Adaption eines Bühnenstückes handelt, spürt man deutlich an dieser Begrenzung der Handlungsräume und Handlungsebenen.
Optisch wird auch nichts Spektakuläres aufgefahren – alles wirkt gediegen und bewegt sich gerade noch über einem durchschnittlichen TV-Niveau.
Die Schauspieler liefern eine ansprechende Leistung ab – jedoch ist bei der Charakterzeichnung nur bei den beiden Hauptfiguren (der Junge und die Pastorin) eine Detailtiefe zu erkennen. Alle anderen Personen haben wenig Eigenschaftsmerkmale, die dann auch nur selbstzweckhaft sind.
Über das Ende beziehungsweise und die offenen Fragen kann man philosophieren und bis zum Morgengrauen diskutieren, wenn man dies so mag.
Unterm Strich kann ich IN DER STUNDE DES LUCHSES allen empfehlen, die gerne auf Psycho-Dramen aus nordischen Gefilden stehen. Mainstreamer sind hier eh außen vor.