Review

Jeder kämpft & leidet für sich

Zombiefilme gibt es wie Sand am Meer. Aber realistische, emotionale Zombiefilme, die einen wirklich fesseln & nach dem Abspann bedrückt zurücklassen, kann man an zwei Händen abzählen. In jüngster Vergangenheit war Arnies "Maggie" eine positive Überraschung, in diese Reihe kann man aber auch "The Returned" stellen. Nichts für Gorehounds, nichts für schnell gelangweilte Zuschauer die nur Action wollen. Sehr ruhig, packend, realistisch & eine Art Allegorie auf Viren wie AIDS & dessen Folgen auf Gesellschaft & Politik. Und selbst wenn AIDS in der westlichen Welt nicht mehr so akut & aktuell ist wie in seiner Hochzeit, hat das Thema trotzdem noch genug Sprengkraft & Wichtigkeit, um einen Zombiefilm fesselnd damit zu verbinden.

Wie der Name schon vermuten lässt, geht es um The Returned, wie sie von der Politik betitelt wurden. Durch ein Medikament ist der Zombievirus sozusagen einfrierbar & die Infizierten können unter regelmäßigen Spritzen & mit einem Ausweis recht normal weiterleben. Nun geht allerdings das rettende Mittel aus & die ohnehin schon gespaltene Gesellschaft steht kurz davor komplett zu eskalieren... "The Returned" hat mich überrascht & ist ein kleiner Geheimtipp. Für Zomiefans erst recht, aber auch für Fans von Dramen oder emotionalen Thrillern. Recht unbrutal & teilweise erschreckend sachlich, zeigt der Film, wie sowohl die Politik mit der Situation überfordert ist, als auch die Gesellschaft zu tief beunruhigt. 

Gesellschafts- & Gesundheitssysteme stehen vor dem Kollaps, ebenso wie langjährige Freundschaften & Lieben. Die AIDS-Anspielungen sind allzu klar & die Vorurteile & schiere Angst einer Gesellschaft, sind auch heute noch aktuell, vielleicht aktueller denn je durch Einwanderer, Seuchen & Fremdenfeindlichkeit. Die wenigen härteren Momente wirken durch die ruhige Art nur umso eindringlicher, die Freundschaft der zwei Pärchen die zur Freimdschaft wird, ist schockierend. Man denkt tatsächlich nach, wie man wohl selbst handeln würde & ob in solchen Situationen nicht jeder sich selbst der nächste wäre. Das Ende ist etwas vorhersehbar ("Der Nebel" anyone?) & wirkt, als wolle man dem Ganzen nochmal gezwungen einen Gefühlstiefschlag verpassen & nur bedingt rund. Insgesamt hat der Film aber das Zeug einen zu beschäftigen & Gedanken anzuregen - eine Kunst, die Horror mit am besten kann, heutzutage aber viel zu selten geworden ist!

Fazit: extrem bedrückende & emotionale, auch realistische Herangehensweise an den Zombie-Virus & eine Gesellschaft am sozialen Abgrund!

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