Mit "The Red House - Dieses Haus tötet Dich" kommt der nächste Versuch, uns hartgesottene Horrernerds zufriedenzustellen, in dem man fünf Twens in eine abgelegene Gegend schickt, um sich dort von Rednecks und psychisch falsch gepolten Verwandten auseinandernehmen zu lassen. Es ist jedoch nur beim Versuch geblieben, den bei dem, was man hier geboten bekommt, bleibt einem die Spucke weg.
Die adoptierte Shelby (Kate French) erfährt, dass sie ein Haus in dem 200 Meilen entfernten Copperhead County von ihrem verstorbenen Großvater geerbt hat. Sie will das Haus natürlich begutachten und macht sich mit ihren Freunden Carissa (Yvette Yates), Lindsey (Cristen Coppen), Chelsea (Kat Sheridan) und Travis (Lawrence Adimora) auf den Weg dorthin. Da das Haus in den Wäldern liegt, müssen sie das Auto an der Landstraße parken und einen strammen Spaziergang hinlegen, bevor sie das neue Eigenheim in den Wäldern erreichen. Nach einer durchzechten Nacht bemerken sie, dass Carissa verschwunden ist. Zudem werden sie von benachbarten Rednecks bedroht, dass sie verschwinden sollen. Zum Glück taucht der dort tätige Sheriff Cole (Brendan Wayne) auf, um die Clique zu beruhigen. Beim Durchwühlen der alten Sachen im Haus stellen sie auf Fotos fest, dass Shelbys Vater einen psychisch gestörten Bruder hatte, der nach Jahren Aufenthalt in einer Anstalt scheinbar geflohen ist...
Ach Shelby, Du sitzt am Pool Deiner scheinbar verdammt reichen Adoptiveltern und bekommst Post mit dem Erbe. Warum verhältst Du Dich nicht wie ein denkender Mensch und rufst einen Makler an, der die heruntergekommene Scheune für Dich einfach verkaufen wird?Dann wäre uns dieser dämliche Drecksfilm erspart geblieben...
Aber zuerst einmal müsste man dem deutschen Label, das diesen Schund vermarktet, auf die Finger klopfen: "Dieses Haus tötet Dich" ist eine irreführender Name, da hier nix mit Haunted House oder übernatürlichem Kram passiert.
Es sind nur Rednecks und ein gestörter Opa, der den Kids das Leben schwer macht und bis zum Finale ist der Film sehr leicht berechenbar, da man als geneigter Kenner schon nach der Einführung aller Charaktere weiß, welcher beknackte Schluss-Twist da auf uns zukommt. Auf dem Weg zum Ziel holt sich der Film bierernst, beschert uns aber neben bescheuerten Dialogen, schwachen Charakteren (die beiden Hinterwäldler grenzen schon an grenzdebilen Overacting) und komplett spannungsfreier Handlung ganz ganz schwache Splattereinlagen, die ein Ittenbach vor der Pubertät schon besser hinbekommen hätte. Nicht einmal in dem einfachsten Punkt, den Film blutig wirken zu lassen, bekommt man hier gebacken. Alles passiert mehr oder weniger wegen handwerklichem Nichtkönnen im Off und so sieht man höchstens, wie ein Gegenstand schon im jeweiligen Körperteil steckt. Und wenn es passenderweise nicht gerade im Gesicht sondern in der Rumpfgegend passiert, kann man auch mal Blutbeutel auslaufen lassen. Man sieht, selbst die Leute, die für die Effekte verantwortlich waren, versagen auf ganzer Linie. Also auch die Gorehounds, die keine klare Linie oder eine brauchbare Story brauchen, werden nach dem Film erst einmal ne Bong rauchen müssen und Wolfenstein zocken, da selbst diese Fraktion nichts bei dem roten Haus ernten kann.
Erbärmlicher Abfall, den Tele 5 eigentlich schon um 20 Uhr senden müsste, damit man nicht vor Langeweile und aus allen Poren triefender C-Movie-Qualität weg pennt.
1,5/10