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Über drei Jahre liegt die letzte Zusammenarbeit von Isaac Florentine und Scott Adkins nun schon zurück. Für uns Fans eine viel zu lange Zeit und deshalb war die Freude groß als endlich ein neues Projekt angekündigt wurde. Doch zu aller Überraschung was es nicht wie erwartet „Undisputed 4“ sondern ein zweiter Teil zu „Ninja“. Teil eins hatte damals einige Schwächen in der Inszenierung, wirkte teils sehr comichaft und obwohl die Fights auf gutem Niveau lagen, überzeugte mich der Film damals nicht komplett. Verglichen mit anderen Produktionen war der Streifen natürlich dennoch eine Wohltat. Scheinbar hat der Streifen immerhin genug Geld eingespielt, so dass nun Teil zwei veröffentlicht wurde.


Die Geschichte ist schnell erzählt: Casey ist inzwischen der Sensei der angesehenen Ninja-Schule und verheiratet mit Namiko aus Teil 1. Die ist gar schwanger und so steht dem Glück eigentlich nichts im Wege. Doch es kommt, wie es für einen Actionfilm gehört, anders. Namiko wird getötet und Casey begibt sich auf einen skrupellosen Rachetrip, der ihn vom Pfad der Tugend abbringt und über Thailand nach Burma führt.


Isaac Florentine spricht im Bonusmaterial der Blu-ray von einer Hommage an den Martial-Arts Film der 80iger. Wie oft hat man das schon gehört in den letzten Jahren. Doch hier trifft es endlich 100% zu. Keine Computereffekte wie in Teil 1, keine Kämpfe in denen Seile eingesetzt werden und einfach eine straighte Rachestory ohne Kompromisse und Nebenhandlungen. Der Film atmet durch und durch das Flair der Ninja Filme der großartigen „Cannon“ Zeit. Ob es der amerikanische Ninja, die exotische Location oder die einfache Story, die vor Action strotzt, ist. Dabei ist die Action einfach hochklassig inszeniert und bei dem sehr hohen Anteil nicht einmal enttäuschend. Hier bekommt man genau das Serviert was man erwartet. Als Fan dieser Art von Filmen sitzt man mit einem fetten Lächeln im Gesicht vor der Leinwand (oder TV) und genießt einfach die toll Choreographierten Auseinandersetzungen der Kontrahenten. Die Fights sind schnell, immer lang genug und mit harten Stunts versehen. Unrealistisch? Definitiv! Aber gerade deshalb so spektakulär. Da hat Tim Man, der schon in der Prügelorgie und für B-Actionfans lohnenswerten „Kill‘ em All“ begeisterte, wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Der Kampf zwischen ihm und Adkins ist auch ein Highlight im Film. So muss Action aussehen.

Das gelingt natürlich nur wenn man auch mit Leuten Zusammenarbeit die wissen was sie tun. Scott Adkins ist inzwischen über jeden Zweifel erhaben. Er IST der Nummer 1 Actionstar momentan. War seine Rolle im Vorgänger noch arg blass, steht ihm der Gnadenlose Rächer hier viel besser. Da kommt ihn natürlich auch das wesentlich lineare Drehbuch von David N. White zugute, der schon die „Undisputed“ Teile 2 und 3 schrieb. Neben Adkins kann Kane Kosugi (der Sohn von Ninja Legende Sho Kosugi war bereits für Teil 1 im Gespräch) auch endlich mal wieder ordentlich vom Leder ziehen und zeigen was er drauf hat. Seine Bewegungen wirken noch flüssiger und schneller als die von Adkins und es ist ein Genuss ihm beim Kämpfen zuzusehen. Leider hat er Rollenbedingt nicht sehr oft die Möglichkeit dazu. Dafür entschädigt dann aber sein Endkampf. Charismatisch fällt auch noch Japan-Legende Shun Sugata („Kill Bill“, „The Last Samurai“) als brutaler Drogenboss auf.

Gibt es auch negative Dinge? Mit Sicherheit. Will ich über die flache Story oder die schauspielerischen Leistungen rezensieren? Nein, will ich nicht. Hier gibt es ein Actionbrett was vermutlich dieses Jahr schwer zu übertreffen sein wird. Isaac Florentine beweist erneut seine Ausnahmestellung im Actiongenre und bietet einen Film der dank Ross Clarkson wieder Top-Fotografiert ist und durch den Wechsel in exotische Gefilde nur gewonnen hat. Die Action ist, und darum geht es hier nun einmal, wirklich geil und das Tempo extrem hoch. Klar erwartet man bei diesem Titel mehr Ninja-Action, aber vermutlich kann man heute einfach nicht unzählige Ninja auflaufen lassen ohne in unfreiwillige Komik abzurutschen. Deswegen gibt es auch hier keine Minuspunkte, sondern nur ein Loblied für einen coolen Martial-Arts Streifen dessen Kampfszenen das Maß aller Dinge ist. Zumindest im amerikanischen Film.

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